11.12.06

So war es beim Frauennotruf

Am Anfang was anderes - bevor s in medias res geht: Bei den CeiberWeibern wird es auch Webvideos geben - allerdings muss ich erst rumprobieren, wie sie auch gute Qualität haben :-) Getestet wird an Modellen, die ja dankbarerweise zur Verfügung stehen wie ATHOS :-)



Das Ganze hat nur einen Haken: in Video-Qualität nimmt die Kamera nur 15 Sekunden am Stück auf, dann zeigt sie Recording an, und der nächste Film (wieder 15 Sekunden) wird erst danach aufgenommen und ist ein neues File. Vielleicht kennt sich eine/r UserIn aus? Es handelt sich um eine Sony Cybershot, die ich seit ca. 2001 verwende (also nicht das allerneueste Modell), Gerade wo es auf Ton ankommt, wäre natürlich blöd, wenn nur bruchstückweise aufgenommen wird. Die Videos auf dieser norwegischen Katzenseite sind in etwa das, was ich gerne zustande brächte (von der Länge her und manchmal auch vom Inhalt - einmalig die Katzengeburt bei den Infos zur Norwegerkatze Felice). Muss denen ein Lob ins Gästebuch schreiben, und vielleicht kennen sie meinen Onkel, der mit einer norwegischen Expedition den Everest bestieg....(da die Cattery Chumalunga heisst, haben die ZüchterInnen evtl Bezug dazu)

Momentan geht es nur so wie das kleine Quicktime-Testvideo, das ich auf die CeiberWeiber-Seite gestellt habe. Es war in normaler Qualität aufgenommen und dauert ca. eine Minute, sieht vergrössert unscharf aus und braucht trotzdem 1 MB Speicher. Da muss die optimale Lösung erst gefunden werden :-)

Auf den Artikel zu Gewaltverbrechen und Tierquälerei gibts positives Feedback einer Veganer-Initiative, die den Text auch weiterverbreitet, da es zu diesem Thema leider wenig Material in unseren Breiten existiert. Auf EU-Ebene wird mal jemand für mich nachfragen, ob etwas bekannt ist (der jedoch meinte, wenn ein Zusammenhang vor allem in den USA gesehen wird, dann kann es sein, dass die einfach jeden einsperren wollen - das Zahlenmaterial würde, bei uns erhoben, aber wohl eine ähnliche Sprache sprechen).

Beim Wiener Frauennotruf am 8. Dezember hab ich vorm Gehen auch noch schnell gefragt, ob sie Erfahrungswerte haben. Ja, Angriffe auf Haustiere und Bedrohung der Tiere, um die eigentliche weibliche Zielperson einzuschüchtern, kommen häufig vor. Frauen berichten regelmässig davon, es wird jedoch nicht speziell in Statistiken erfasst. Und Tiere kann man ja auch nicht ins Frauenhaus mitnehmen....

Aber nun zum Frauennotruf in eigener Sache. (in der sich wohl viele Frauen wiederfinden): erstmal macht der Weg in die Beratungsräume klar, wie sehr Frauen in unserer Gesellschaft immer noch bedroht sind. Die Adresse wird, wie bei Frauenhäusern, geheimgehalten. Vom Gebäude her würde man erstmal an gar nichts Besonderes denken, innen erinnert es vielleicht an ein altes Krankenhaus oder ein Amtshaus, jedenfalls irgendetwas, das schon mal einem öffentlichen Zweck diente und nicht ganz modern gebaut ist. Also optimale Tarnung, wobei dann noch drei Gegensprechanlagen überwunden werden müssen. Eine Tür öffnet sich erst dann, wenn sich die vorherige geschlossen hat.

Drinnen ist das Ambiente nett und freundlich, es gibt viele der mit bunten Streifen verzierten Broschüren der Frauenstadträtin (wie Frauenratgeberin oder Sicherheitstipps). Ein grosser und zwei kleine Drachen aus Pappmachè wurden einmal in einer Schule gebastelt und dienen sicher gut der Unterhaltung mitgebrachter Kinder. Ein Beratungszimmer dient Einzelgesprächen, und ausserdem werden rund um die Uhr Anrufe entgegengenommen, nicht von jeweils nur einer Frau, sondern von einem Team, das auch bspw. juristischen Rat geben kann. Grundsätzlich kann die Anruferin natürlich auch ein persönliches Gespräch wünschen oder es wird ihr aufgrund ihrer Schilderungen vorgeschlagen.

Eine Juristin widmete sich mir, zwischen uns ein Tisch mit einer Packung Taschentücher, zu der wohl viele Frauen dankbar greifen. Im Wesentlichen bestätigte sie aufgrund meiner Schilderungen meine Einschätzung, und obwohl ich es chronologisch machen wollte (da ich ja eben bei einer Tagung hörte, was alles abgecheckt werden muss, wollte ich der Mitarbeiterin alles von vornherein klar präsentieren), fiel auch mir manches erst bei Nachfragen ein. Klar begann ich mit "zwei Nachbarn, direkter Nachbar und sein Nachbar, der direkte Nachbar ohnehin auch schon vor dem Sommer immer wieder unangenehm", aber die exakte Reihenfolge einhalten geht nicht automatisch.

Dass ich irgendwas verharmlose oder mir nicht bewusst bin, wie schlimm es ist, glaube ich zwar nicht - dennoch hilft Nachfragen auch "nichtambivalenten" Frauen, wieder zu realisieren, was alles schon passiert ist. Das Gift, das mir über den Zaun geworfen wurde, der aggressive Nachbarskater, der mein Blogwappentier Baghira am Auge verletzte und dafür von seinem Herrchen gelobt wurde - all das kam nach der Schilderung der Vergewaltigungsdrohungen (die vom Ablauf her danach kamen) vom 19.7. und 21.7.2006:

WENNST DA KAN MANN DA HER NIMMST, BIST DA NET SICHER, MAN MUSS ES DIR MAL ORDENTLICH BESORGEN, DANN WIRST WIEDER NORMAL, WIR STELLEN HIER DIE REGELN AUF, WENNST DICH NICHT DRAN HÄLTST, VERTREIBEN WIR DICH

(dann noch Drohungen, die Katzen umzubringen, was für die Herren eine sehr vergnügliche Vorstellung ist)

(und mann fand es wahnsinnig witzig, dass ich mich zur Wehr setzen wollte: DU BIST JA GAR KEIN MENSCH, DU HAST GAR KEINE RECHTE, DU GEHÖRST JA IN DIE PSYCHIATRIE, HIHIHI, INS GITTERBETT - dies wiederum mehrmals, auch nachdem ich die Polizei holte)

dies alles an zwei unterschiedlichen Tagen fast wortident (ausgesprochen von einem Mann, der laut Buwog im Marktamt arbeitet), unter wieherndem Beipflichten seines Kumpels, des direkten Nachbarn, der sich bei "Psychiatrie" und so auch selbst äusserte, sich ansonsten den härteren Drohungen des Freundes anschloss.
Wenn also eine Frau von einem Mitarbeiter der MA 30 bedroht wird, muss sie zur MA 57 gehen, die u.a. den Frauennotruf betreibt, um sich seelische Unterstützung zu holen (sehr geehrter Herr Bürgermeister: die gross geschriebenen Aussagen stammen von einem Ihrer "Untergebenen" - dulden Sie dies?). Üblicherweise, meinte ich, wende sich die Buwog (die früher nur Wohnungen an BeamtInnen vergab) an Vorgesetzte, wenn es Probleme mit Hausbewohnern (die im öffentlichen Dienst stehen) irgendwo gibt.

Dies war anscheinend kein Grund dafür - aber laut Beraterin entspricht dies den Erfahrungen vieler Frauen, dass gerade dort, wo andere etwas tun können, ohne sich gross reinhängen zu müssen, nichts geschieht. Was aus meiner Anzeige vom Sommer (21.7., dem Tag der zweiten Drohungen) wird, kann sie nicht einschätzen, da es gang und gäbe ist, dass Polizisten Anzeigen bedrohter Frauen ignorieren. Sehr selten findet sich eine Frau nicht damit ab und beschwert sich bei der Landespolizeidirektion - eben weil dieser Schritt so rar ist, kann man auch nicht sagen, was dabei herauskommt.

Möglicherweise ist die Anzeige dann dadurch in gewisser Weise aktiviert, vielleicht aber auch nicht. Der Notruf rät Frauen, bei der nächsten Bedrohungssituation wieder die Polizei zu rufen, diesmal auf der Anzeige zu bestehen und sich die Dienstnummern geben zu lassen, sich also durch die erlebten Dienstpflichtverletzungen nicht entmutigen zu lassen. Ich mache das natürlich 100pro, aber es wird nicht wenige völlig frustrieren, von der Polizei, die die öffentliche Ordnung und Sicherheit aufrechterhalten soll, als Staatsbürgerin zweiter Klasse behandelt worden zu sein.

Die Beraterin meinte, es sähe so aus, als würden sich die beiden Nachbarn zuerst nur zu zweit gegen mich auftreten trauen und jetzt sogar nur mehr zu dritt, da der Leiter des Wohnservices im Haus, einem Volkshilfe-Projekt, die falschen Behauptungen der beiden unkritisch übernimmt und sich zu eigen macht. Dies selbstentlarvend, da er nicht FRAGT, ob etwas so ist, wie die beiden sagen, sondern es FESTSTELLT - und versucht, MIR Anweisungen zu erteilen, Dinge zu gebieten (was die Volkshilfe ganz okay findet, siehe weiter unten). Insofern sollte es mich amüsieren, dass sie im Grunde recht feige sind - und auch, dass sie mir auch zusammengenommen intellektuell nicht gewachsen sind. Ist mir schon bewusst, meinte ich, aber auch solche Leute können einem das Leben schwermachen, und es gibt wegen der zu grossen Unterschiede auch keinerlei Verständigungsbasis.

Ich stellte mir vor, wie vielen Frauen (meist mit zerknüllten Taschentüchern in der Hand und schniefend) wohl auf dem Sofa, wo ich am Donnerstagabend sass, aufgegangen ist, dass sie ihren Verfolgern / Quälern / Vergewaltigern / Ex-Freunden etc. einiges voraus haben. Freilich war mir dies nicht sonderlich neu (und mir wäre eine Schachtel Knaller statt der Taschentücher lieber gewesen :-), immerhin gibts tolle Trillerpfeifen, die schön schrill sind), aber auch sogenannte starke Frauen brauchen Unterstützung - und je mehr Frauen, die ohnehin selbst viel unternehmen können, einer bedrohllchen Situation nicht hilflos ausgeliefert sind, sich beraten lassen, desto deutlicher wird das Ausmass der Übergriffe auf Frauen.

Meine Vision ist, dass sich Frauen immer weniger gefallen lassen und immer früher wehren, damit auch die ersten Anzeichen von später oft eskalierenden Situationen zu Gegenmassnahmen führen. Jede Frau versucht erstmal, kleinere Übergriffe nicht zu ernst zu nehmen, weil man sich sonst permanent zur Wehr setzen müsste - und ja meistens das Umfeld nicht bereit ist, etwas zu unternehmen, sondern selber froh ist, mit üblen Typen möglichst wenig zu tun zu haben. Ich hatte oft ein ungutes Gefühl, wenn einer der beiden Männer, speziell mein direkter Nachbar, etwas sagte. Beispielsweise meinte er - nachdem ich ihm die Meinung gegeigt hatte, weil er sich in alles einmischt, was ihn nichts angeht -, dass "wir" doch Efeu am gemeinsamen Gartenzaun wachsen lassen sollen und keinen Sichtschutz brauchen.

Dieses "wir" war sein wir, war ein mir etwas aufzwingen, das ich ganz anders sehe (liebe Frauen, wehrt euch gegen jedes wir, das nicht eurem Wunsch entspricht, egal wie banal der Anlass scheinen mag). Ich wollte aber mit dem bekannt aggressiven Typen, der z.B. den Sohn meiner Nachbarin gleich mal anpflaumte, als sie die Wohnung besichtigte, möglichst keinen Dauerkonflikt. Musste aber feststellen, dass ihm die normale Rücksichtnahme auf andere Menschen und deren Privatsphäre fremd ist, sodass er sich so in den Garten setzte, dass er mich immer sehen konnte. Ich drehte meine Stühle zwar in die andere Richtung, sah ihn aber immer beim Aufstehen und Reingehen etc.

Fast, wie wenn ich in meinem Garten nur mit steifem Rücken herumgehen kann - ich glaube, das Bild macht es sehr deutlich. Ich dachte immer öfter ****spanner und W*****! und befestigte schliesslich die Windschutzplane am Zaun (meine Mutter: "mach es halt dann schnell, wenn er nicht da ist!" - sie hatte kurz vorher festgestellt, dass mein Gras am Zaun wohl durch Gift abgestorben ist, dass der Typ rüberwarf. Dass ich nichts sagen wollte, verstand sie, denn ich meinte, der ist so ungut, mischt sich in alles rein und schimpft auf alle, und seinem grossen Getue mit dem nächsten Nachbarn - der dann die Vergewaltigungs- etc. Drohungen aussprach - nach zu schliessen planen die beiden dauernd Intrigen gegen irgendwelche Leute, von der "bösen" Buwog bis zu HausbewohnerInnen und anderen).

Wie bereits am 7.12. erwähnt, wurde ich wegen der Plane ein paar Tage lang vom "Spanner" vor sich hinschimpfend mit allen möglichen Ausdrücken bedacht.

DEPPERTE - DAMISCHE - SCHIACHE - SCHEISSDRECK

Es erinnerte mich an den Badeteich drüben am Wienerberg, wo ich des öfteren Ähnliches erlebte, wenn die Alteingesessenen Spanner vom Nacktbadebereich vertrieben. Dort kann frau übrigens gut beobachten, wie die Erkenntnisse von Gavin de Becker in "Mut zur Angst" (dieses Buch braucht jede, auch wenn sie es gerade im Moment noch nicht braucht!) anwendbar sind. Er meint, Männer, die eine Frau respektieren und nicht belästigen wollen, die sie nicht kennen, warten, bis sie angesprochen werden.

Das ist nicht Übervorsicht a la USA, wo es auf Unis penible Verhaltenskodices gibt, sondern funktioniert: die Spannertypen lungern meist in den Gebüschen an den Wegen vom Teich weg herum. Sie reden Frauen an, folgen ihnen. Normale Menschen nehmen an, dass Personen, die von einem Badeteich kommen, nach Hause wollen und nicht die Absicht haben, noch schnell eine Bekanntschaft zu schliessen. Männer, die zur "Teichbelegschaft" gehören oder sich ihr neu anschliessen, lassen sich von Frauen ansprechen, wenn keine anderen Menschen herum sind, und werden nicht selbst initiativ. Auf diese Weise führte ich z.B. ein interessantes Gespräch mit einem Mann, der auf der Luftmatraze trieb, während ich ihn umkreiste. Er erzählte mir einiges über die Geschichte der Teiche, das ich noch nicht wusste.

Wir verabschiedeten uns freundlich, und ich kehrte zum Ufer zurück. Bei der improvisierten Treppe am Ufer ist alles zwanglos, aber dort ist ja auch soziale Kontrolle, sodass eine angesprochene Frau nicht fürchten muss, dass jemand sinistre Absichten hat. (Obwohl dort einmal ein Mann, der uns sowieso komisch vorkam, versuchte, ein Mädchen im Wasser zu begrapschen. Was ihm alles angedroht wurde, kann ich hier nicht wiedergeben - er traute sich lange gar nicht aus dem Wasser :-).

Typen, die keinerlei natürliche Rücksicht auf andere kennen, haben nicht das Zögern, Dinge zu tun, die für andere vielleicht nicht akzeptabel sind. Normalerweise ist man ja eher zu vorsichtig, um niemanden zu beeinträchtigen, als dass man unbekümmert alles tun würde, was einer/m in den Sinn kommt. Selbstverständlich manifestiert sich diese Rücksichtslosigkeit überall, wo keine Grenzen gesetzt werden: man macht andere zur Sau (die froh sind, wenn die Typen so bald nicht wieder anrufen), man schreit Kinder an, wenn sie angeblich nicht zum Haus gehören oder quer über den Hof gehen (auf dem nicht "Betreten verboten!" steht), man schimpft laut und ordinär über alles und jedes, meist das Lieblingsfeindbild "de Auslända" inkludierend, wirft Spielsachen, die einem Kind von einem Balkon gefallen sind, weit fort, statt sie aufzuheben, man belästigt Frauen sexuell (wenn man meint, damit durchzukommen), man lässt eine ganze Batterie an Einschüchterungen und Drohungen los, wenn jemand sich nicht alles gefallen lässt.

Wenn derlei Personen scheinbar verständig auftreten, ist dies eiskalte Berechnung - so werden im Nu Leute eingewickelt, die schon halb damit gerechnet hatten, aufs Ordinärste beflegelt zu werden. Wer damit keine Erfahrung hat, kann es kaum glauben, aber es gibt gerade gute und sensible Menschen, die wie in Trance jede dreiste und offensichtliche Lüge solcher Personen schlucken. Sie sind unfähig, die "Masken der Niedertracht" zu durchschauen, so der Titel eines Buches über Soziopathie. Vermutlich geht es dabei um Angst vor denjenigen, die schon so viele andere beschimpft, eingeschüchtert und ausgerichtet haben. Statt zu realisieren, dass man hiermit gerade am eigenen Leibe erlebt, dass die Opfer sich zu Recht bedrängt und bedroht fühlen, wird alles getan, um die Täter friedlich und günstig zu stimmen.

Dass die von mir erlebte Mediation nicht das war, was man allgemein darunter versteht, meinte auch die Beraterin aufgrund der Schilderung des Ablaufes (heute hat mir ein Mediator - der im Aufsichtsrat der Buwog-Eigentümer sitzt - bestätigt, dass eine Mediation abgebrochen werden muss, wenn sich ein Teil so unwohl fühlt, dass er dauernd hinausrennt, und auch, wenn der Mediator unverschämt angelogen wird). Wenn auch mir, wo ich vieles weiss, mich informieren und halbwegs wehren kann, das Gespräch mit dem Notruf so viel bringt, dann wird es für Frauen, die sich einer Situation erstmal ausgeliefert fühlen, umso nutzbringender sein (71719, falls grad jemand überlegt, sich beraten zu lassen). Vieles geht einer erst danach auf, wenn alles Revue passiert.

Auch die Beraterin fand nicht gerade passend, Mediation unter das Motto zu setzen, dass ich Angst hätte - angesichts von Männern, die sich verbünden und hintenrum agieren müssen, weil sie es allein und direkt mit einer Frau nicht aufnehmen können, ja wirklich eher abwegig. Angst in dem Sinne hatte ich nur, was allfällige Übergriffe auf mein Privateigentum (dazu zählen auch Tiere nach dem Gesetz) betraf, und dass ich, wenn ich mir derlei nicht gefallen lasse, einen dauernden Gerichtskrieg ausfechten muss. Vor allem war ich SAUWÜTEND, denn WIE KOMME ICH DAZU, MIR SOWAS BIETEN ZU LASSEN? Am liebsten hätte ich zeitweise das Szenario des Films Hard Candy nachgestellt.

"Frau Bader hat Angst, und wir wollen doch, dass sie sich hier sicher fühlt" war nennt gemeint vom Mediator, aber nicht ganz meins (ich dachte, er hat Erfahrungen mit sowas, wenn man das Ziel so erreicht, soll's mir recht sein). Auch ein erzwungenes wir, da es in einer angstfreien Situation wohl kaum ein wir zwischen Mediator und Aggressor geben kann. Tatsächlich bedeutet dies, dass aus Sicht der Buwog (zu deren Service Mediation gehört, was an sich ja eine gute Idee ist) es den Männern überlassen bleibt, mir eventuell Verfolgungsfreiheit zu gewähren - sofern ich mich ihren Regeln unterwerfe. Genau so habe ich dies auch wahrgenommen, und tatsächlich ist eingetroffen, dass sie aus dem grosszügig gewährten "Bleiberecht" alle möglichen Zugeständnisse ableiten, die ich angeblich gemacht hätte. (Aus Tätersicht nicht ganz absurd, da mann mir unter der falschen Prämisse, mir die Gnade erweisen zu können, mich in Ruhe zu lassen, auch etwas im Gegenzug abverlangen kann - dass Typen, die Frauen einschüchtern und bedrohen, nicht das Geringste an "Zugeständnissen" zu erwarten haben, war nur meine Ansicht...)

Diese fordert auch der Hausbetreuer (Volkshilfe-Projekt Wohnservice) von mir ein, der laut Volkshilfe Wien sich offenbar nur in meiner Fantasie Behauptungen der beiden Männer zu eigen macht. Wie gesagt als TATSACHEN, ohne dass überhaupt noch FRAGEN der Mühe wert wären. Und ausserdem - lässt sich bspw. eine Geschäftsführerin von der Reinigungskraft vorschreiben, was sie zu tun hat, unter Verwendung von Intrigen der Konkurrenz? (Oder der Vorsitzende der Volkshilfe, Landtagspräsident Hatzl, was er zu lassen hat, von jemandem, der im Rathaus Glühbirnen austauscht?) Danke liebe Volkshilfe, für diesen Freibrief der wahren Männerfreundschaft - allerdings ist das Wohnservice ohnehin umstritten, da es einen stolzen Posten auf den Betriebskosten ausmacht und nur so gut funktioniert, wie die gerade zur Verfügung stehenden Langzeitarbeitslosen es wollen... (einige im Haus votieren für den Vorschlag, eine dazu bereite Familie zum Hausmeisterpaar zu machen - dem sollte ich mich vielleicht anschliessen)

Es unter dem Aspekt der "Angst" abzuhandeln, mag bequem sein, lässt aber verkehrte Verhältnisse aufrecht, denn in Wahrheit steht es den Männern nicht zu, über mich zu befinden, wohl aber der Buwog, über diese Männer zu befinden. Die Juristin vom Notruf meinte, es sei immerhin ein gutes Zeichen, dass keine Drohungen mehr kamen. Ich war darüber etwas erstaunt, da ich dies für selbstverständlich halte. Es ist aber vielsagend - zehn Jahre der Beratung haben wohl ergeben, dass ein Ausbleiben weiterer Drohungen eher die Ausnahme als die Regel ist. Sie vermutete, dass die Typen immer millimetergenau am Strafrecht vorbeischrammen (was mich an die Strategie von Holocaustleugnern erinnert), dass sie es aber beim Strafttatbestand der Üblen Nachrede nicht so genau abchecken können (nachvollziehbar, denn hier braucht es Intellekt).

Nach der Beratung hatte ich dann die Idee, am Montag früh mal zu sehen, ob der Nachbar mit dem Zerberus-Kater Säckchen mit Katzenkot in den Abfalleimer am Gang wirft (wer sich wundert, was das soll - siehe 7.12.). Ich hielt Tagwache von 4.45 bis 6.00, bekam genau mit, dass er ging (obwohl meine Wohung vom Ausgang weiter entfernt ist als seine), da es Ganglicht gab und der Typ Weihnachtsdekoration leuchten hat, wenn er da ist. Im Grunde eine absurde Aktion, aber es wäre zu witzig gewesen, ein Video bei Youtube ins Netz zu stellen.... (unter dem Aspekt, dass ich ja ich verdächtigt werde, solche Säckchen nicht zur Mülltonne zu bringen, wäre dies ein Knaller)

EsoterikerInnen würden statt von "Masken der Niedertracht" von "dunklen Wesenheiten" oder "dunklen Seelen" sprechen. Mit "normaler Psychologie" haben solche Erklärungen doch einiges gemeinsam, da es um Personen geht, die das Licht in anderen zerstören wollen. Die Kindern unbeschwerte Momente des Spielens im Dachgarten (der einen tollen Ballspielbereich hat) kaputtmachen, Kinder und Erwachsene anschnauzen, wenn es sich um verletzbare MigrantInnen handelt (die gerade einen Moment der Nichtdiskriminierung erleben, wenn sie nach Arbeit und Heimweg zuhause ankommen). Menschen, die sich amüsieren, die Fröhlichkeit durch Schimpfen ausblasen, Menschen, die sich abends im Garten entspannen wollen und vielleicht gerade was Schönes erlebt haben, die Laune verderben, indem laut und stundenlang geschimpft wird. Menschen, die Tiere lieben und von ihnen geliebt werden, Angst einjagen, indem die Tiere bedroht werden - auch, weil Tiere, denen es gut geht, ein Ausbund an Lebensfreude und Liebe zum Leben sind.

Man nennt solche Typen auch Energievampire, aber das trifft es meiner Ansicht nach nicht genau. Es kann sein, dass eine Frau, der sich eine "dunkle Seele" unter scheinbarer Aufbietung allen Charmes nähert, bald ausgesaugt fühlt. Doch generell haben sie auf die Umwelt meistens den Eindruck eines Schattens vor der Sonne, der Party, die durch einen Gast zerstört wird, der unbegreiflicherweise eine Szene macht. Sie können sich blendend verstellen und werden auf Anhieb nur von jenen durchschaut, die Erfahrung im Umgang mit "dunklen Seelen" haben. Andere sind erleichtert, dass finstere Wesen, die permanent alles schlechtmachen, plötzlich ganz anders reden können. Sie übersehen, dass alles Berechnung ist, und merken nicht, dass schöne Worte sich durch entgegengesetztes Handeln verraten. (Wie können Männer, die befürchten, Katzen könnten in die Sandkiste machen, Kinder anschnauzen und vertreiben, sich nie mit allein spielenden Kindern beschäftigen und von einem Balkon fallendes Spielzeug einfach in den nächsten Graben werfen? - nur ein Beispiel, aber bei derlei Charakteren entlarvt sich jede scheinbare Menschlichkeit durch das wahre Verhalten)

Selbst übernehmen sie nie Verantwortung, sodass alle anderen alles schlecht machen; wer keine Verantwortung übernimmt, kann es aus Eigensicht nur besser machen. Sie haben nie an etwas Schuld (weil sie keine Verantwortung übernehmen), üben nie Selbstkritik (weil auch das beinhaltet, erstmal Verantwortung für die eigenen Handlungen zu haben). Sie wissen alles besser, weil sie wenig selbst erfahren und ausprobiert haben. Wenn sie dir vor zehn Jahren beinahe einmal geholfen hätten - du es aber ohne sie auf die Reihe gekriegt hast - halten sie dir ewig vor, dass sie dir damals geholfen haben (auch wenn es nur blosse Absicht war) und erzählen es auch allen anderen, sooft sie es gar nicht hören wollen. Ihr Problem ist fehlende Kontrolle, sodass sie Menschen das Licht rauben müssen, die vermeintlich mehr Kontrolle haben oder die ihre Situation akzeptieren. Meist richtet sich ungeheure, hinter ***** freundlichkeit verborgene Aggression gegen "sozial Höhergestellte", weil diese Menschen mehr Kontrolle über ihr Leben haben.

Ihre Sternstunde sind die grossen und kleinen Tragödien, die es auch im Leben "lichtvoller" Menschen gibt - sobald sie derlei mitbekommen, können sie herumrennen und ausrichten, dem Schmerz dieser Menschen zusätzliches Leid zufügen. Als letzten Sommer mein Katerchen Merlin plötzlich verschwunden war, suchte ich ihn verzweifelt überall. Ich war immer den Tränen nahe, hatte schon Suchzettel gemacht und kaum geschlafen, und dann hörte ich, wie der Nachbar (der mit dem Kater Zerberus) mich laut bei allen ausrichtete, derer er habhaft werden konnte: DE KONN NET MIT IHRE KOTZN UMGEHEN, DE PASST NET AUF IHRE KOTZN AUF usw. Später sah ich das bösartige Glitzern in den Augen, als mich sein Kumpel bedrohte (als Spannerschützenhilfe) und besonders, als sie sich vorstellten, wie sie meine Katzen töten. Endlich endlich haben sie etwas gefunden, wo ich reagiere, meine Schwachstelle erwischt, können mich quälen, auch noch in meinen Träumen quälen.

Zum Glück neige ich eher zu Fantasien wie NO PASARAN! und dazu, mir vorzustellen, wie ich diese Typen mit einem grossen Schwert in der Hand in den nächsten Sumpf treibe, als dazu, dann wirklich die Nerven zu verlieren. Was aber mit Menschen, die gerade wenn ihre "Schwächen" (die zugleich zu den besten Seiten gehören) berührt werden, nicht mehr wissen, was sie tun sollen? Wieviele Frauen und auch Kinder verbringen wohl gerade jetzt eine schlaflose Nacht nach der anderen? Wie sehr sind sie belastet, was können sie alles nicht tun, weil sich sich Abwehrmassnahmen ausdenken müssen, wie verbringen sie Zeit, in der sie sich erholen sollten? Auch mir hat es schon viel Kraft und Nerven gekostet, dass solche Typen ihr Unwesen treiben können, ohne dass sie jemand aufhält.

Und: auch bei mir gibt es eine gewisse Leichtigkeit und Unbeschwertheit nicht mehr, beziehungsweise kommt sie erst nach einigen Tagen wieder, in denen "nichts passiert" ist. Dass etwas passieren kann, habe ich wohl zumindest unbewusst immer im Hinterkopf. WIE KOMME ICH DAZU, VERDAMMT NOCH MAL???? WO IST DIE GESELLSCHAFT, DIE DAFÜR SORGT; DASS MIR ALS STAATSBÜRGERIN NICHTS PASSIEREN KANN?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo! Deine Schilderung ist äußerst interessant. Ich würde sagen, du hast ein ernstes Problem. Ich möchte dir keine Paranoia anzüchten, aber hast du schon mal darüber nachgedacht, ob das was geschieht (zumindest teilweise) organisiert sein könnte? Du bist ein unbequemer Mensch. :) Ich bin auch ein unbequemer Mensch und in dieser Eigenschaft auch mitunter bedroht worden. Auch wenn ich auf andere Weise unbequem bin. Man hat mir tote Vögel vor die Türe gelegt, ich wurde regelmäßig angerufen, wobei ich nie bedroht wurde, sondern nur jemand verlangt wurde. Obwohl wir eine Geheimnummer hatten - und auch nachdem wir sie geändert hatten. Man war in der Wohnung - als ich nach Hause kam, brannte der volle Ofen, der in der Früh leer war herrlisch - oben auf ein frisches Stück Holz, das noch nicht angebrannt war,...etc. Das geht seit vielen Jahren so und als ich Akteneinsicht verlangte, weil ich Behörden dahinter vermutete, wurde das abgelehnt, deren Existenz wurde sogar bestritten. Die frühere Staatspolizei mußte diese Existenz zugeben, rückt sie aber nicht heraus und das Militär gibt keinen Bescheid, damit nicht zugegeben werden muss, dass es Akten gibt. Hast du schon Akteneinsicht verlangt? Mach es, aber laß dich nicht abwimmeln, denn Behörden dürfen lügen. Ich wünsch dir, dass du es schaffst dich zu wehren.

alexandra bader hat gesagt…

danke sehr - ich bin eh immer ein bisschen wachsam, dass bei sowas auch mehr dahinter sein könnte....
allerdings will ich auch nicht in permanenter alarmbereitschaft sein, weil das auch ermüdet und öde ist. solange es geht, halte ich immer "natürliche erklärungen" für wahrscheinlich. (und typen, die den freiraum von frauen einschränken wollen, die kein frewild sein wollen, sind in unserer gesellschaft leider zu "natürlich")