30.01.07

Muzicant zu Strache / Polizei / Musiktipp

Wer sich wunderte, warum die Israelitische Kultusgemeinde zunächst mal nichts zum Fall Strache sagte, die/der erfährt heute, was man dort denkt. Nichts Sensationelles, sondern Selbstverständliches, wie aus den Aussagen von Ariel Muzicant hervorgeht. Er habe geglaubt, dass der "Spuk" sich von sich auflöst, unter anderem durch entschiedene politische Stellungnahmen. Stattdessen zeigt sich enttäuschenderweise, dass in den letzten Jahren doch nichts weitergegangen ist. Offenbar hört "es" nie auf, da rechtsextremes Gedankengut nachwächst.

Muzicant hätte sich gerade von Gusenbauer mehr Entschiedenheit erwartet (inzwischen relativiert Gusenbauer seine relativierenden Aussagen - und was hamma davon?) und findet es alarmierend, dass Leon Zelman (Leiter des Jewish Welcome Service und Holocaustüberlebender) der SPÖ den Rücken kehren will. Die Roten sollten, schreibt ihnen Muzicant ins Stammbuch, nicht glauben, durch eine tolerante Haltung gegenüber den Blauen Stimmen zu gewinnen, da man so höchstens etwa ein Drittel der WählerInnen verliere. Auf dem Weg der Akzeptanz des rechten Spuks sind "wir" ja wahrlich schon weit gekommen: für Gusenbauer und Cap waren sog. Wehrsportübungen, der Umgang mit Neonazis und Auftritte bei Kriegsende-Trauerkundgebungen wesentlich weniger schlimm als das Demonstrieren gegen diese Bundesregierung ("Krawallmacher", "Kommunisten", "Hausbesetzerszene") oder "Krawallmacherei" in Deutschland anno 68 und etwas danach.

Strache eierte gestern herum, verfiel vor allem in Beschuldigung anderer und beteuerte, dass er mit dem Nationalsozialismus nichts am Hut habe. Dies in seiner typischen, steifen und starren Art, wie das von sich Geben eingelernter Sätze stets zeigt (so gesehen ist er keine Haider-Kopie, denn Haider versteht etwas von Rhetorik und geht mit seinem Sprachschatz auch flexibler um). Affinität zu historischen Wahrheiten hat der "lupenreine Demokrat" jedenfalls kaum, würde er sich doch sonst für Restitution engagieren und sich bei ganz anderen Kundgebungen als jenen für gefallene deutsche Soldaten rumtreiben. Immer wieder wird in Wien jener gedacht, die beispielsweise von Bahnhöfen aus in aller Öffentlichkeit deportiert wurden - dort fehlt Strache jedoch stets....

Heute abend wurde, nachdem ja auch im Parlament drüber debattiert wurde, noch nachgeeiert, Rückfragen beim inzwischen hoffentlich wieder nüchternen Pressesprecher (hat er nun eine reiche Frau gefunden, die ihm die harte Lohnarbeit erspart?). Niemand außer Strache (und Seinesgleichen) würde in einer Erklärung zum Thema Verhältnis zum Nationalsozialismus bzw.überhaupt Nationalsozialismus andere angreifen, alles in einen Topf werfen, relativieren und schlicht larmoyant sein. Alle anderen, die im Übrigen nie erklären müssen, wie sie zum Nationalsozialismus stehen, schaffen es ohne weiteres, eine Seite lang ausschließlich darzustellen, welch historische Last die NS-Zeit für uns bedeutet, welche Verantwortung für unser Handeln und welche Verpflichtung gegenüber den Opfern und ihren Nachkommen.

Bei Strache klingt es so: In seinem gesamten politischen Handeln und Tun als Mandatar habe er immer einen sehr klaren und deutlichen Trennstrich zur NS-Ideologie gezogen, und dann gehts gegen "Stürmer"-Medien, Jugendtorheiten von Joschka Fischer und das Dollfußbild der ÖVP. Wobei auch der zitierte Satz so nicht stimmt, da das politische Handeln und Tun von Menschen, die einen klaren und deutlichen Trennstrich ziehen, ganz anders aussieht. Die setzen sich nämlich für Restitution ein (haben sie mit erkämpft), unterstützen Projekte, machen sich für Denkmäler stark, sind bei Gedenkveranstaltungen und verfügen über ein reichhaltiges Repertoire an Debattenbeiträgen, Anträgen, Artikeln, die keinen Zweifel über das Verhältnis zum NS aufkommen lassen.

Das ist Realität: drei Überlebende aus Buchenwald erinnern sich 61 Jahre danach und haben Buchenwald immer in sich (was auch auf die zweite Generation zutrifft, die "Kinder der Shoa", die heute z.B. erleben müssen, wie ein Holocaustleugner Fraktionsvorsitzender im EU-Parlament wird). Wieder heißt es, der Antisemitismus in Europa nehme zu. Dies meinen Befragte in mehreren Ländern, die jedoch zugleich fatalerweise sagen, dass man wenig dagegen unternehmen könne. Konkret bedeutet diese ständige Drohung, dass auch in Wien laufend antisemitische Vorfälle beobachtet werden und die Kultusgemeinde (ähnlich wie Frauenberatungsstellen und Notrufe) Verhaltensregeln für den Notfall ausgibt.

@ Polizei und "AusländerInnen": Eine Bekannte ruft mich heute aufgeregt an, sie wurde festgenommen, weil sie mit zwei Hunden, die sie am Halsband hielt, über die Straße zu ihrer Haustür ging. Dem Polizisten fiel wohl ihr leichter (tschechischer) Akzent auf, sie wurde festgehalten und mit aufs Kommissariat genommen. Anscheinend hat man gedacht, eine "Ausländerin" muss irgendwie illegal sein oder geglaubt, die beiden Retriever hätten Drogenpäckchen im Magen. Irgendso was muss bei den "Bullen" abgegangen sein - oder man amtshandelte ganz einfach deshalb unbekümmert, weil sie eine Frau ist. (Wenn Frauen Schutz brauchen, ist die Polizei meist nicht so fix).

Ihr war bewußt, dass sie eigentlich Leinen mithaben hätte sollen, daran auch bei einer kurzen Besorgung hätte denken müssen, auch wenn jeder im Viertel die nun wahrlich harmlosen Hunde kennt. "Das mit einer Strafe verstehe ich auch", meinte sie zu mir, "aber ob die wohl auch andere deswegen gleich verhaften?". Tja, das frage ich mich auch. Wie gut, dass sie - engagierte Kämpferin gegen Frauenhandel und in dieser Funktion der Polizei von Schulungen her bekannt - in ihrer Arbeit auch Anwältinnen kennenlernte. Eine erteilt ihr einen Rat im Schnellverfahren, und dementsprechend formuliert sie dann einen Brief. "Beschwer dich bei der Landespolizeidirektion", ist mein kleiner Beitrag zur wahrlich empörenden Situation. Sie liest mir dann vor, was sie formuliert hat, treffend und auf den Punkt gebracht, bevor sie es abschickt.

Ich sah mich da gerade beim Saturn um, wo ich Gutscheinkarten einlösen wollte. Wahrscheinlich bin ich der einzige Mensch unter 44 ohne DVD-Player, da ich zuerst an ein paar Videos dachte. Angeschrieben ist auch noch, wo es Videos geben soll - allein fiel mir kein einzige auf (aber ich telefonierte ja auch nebenbei :-). Mein Mac spielt zwar schon DVDs ab, ausprobiert habe ich es bisher aber nur mit Beilagen-CDs zu Zeitschriten, wo nicht so wichtig ist, ob es funktioniert oder nicht. Nun, ich schlendere weiter zur Musik, suche und werde nicht fündig, sehe mich bei Electronic und House um, ohne dass ich etwas unbedingt haben muss - und entdecke bei Pop und Rock zwei CDs von John Cougar Mellencamp.

Gekauft! Genau die richtige Musik, wenn man gerne mal lauter aufdreht (die Katzen verzeihen es, wenn es nicht zu oft passiert :-) Auf seiner Webseite kann man dauernd wechselnde Musik hören ("Radio"), aber er ist auch bei Myspace vertreten. Besonders mochte ich schon immer We are the People, das auf diesem Youtube-Clip mit Paul Simon auch vorkommt. Der Text ist passend für alle, die sich als politische Führer verstehen, als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl:

....You see yourself as a leader
May my thoughts be with you.
If you try to divide and conquer
Well rise up against you
We know, only the strong will survive
But the meek will inherit
So if you got a coat of arms
Oh friend
I suggest, we wear it


We are the people
And we live forever
We are the people
And our future is written in the wind
On the wind

10 Kommentare:

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