Die schlechte Nachricht zu Beginn: UN-Sonderbotschafte Jean Ziegler beklagt, dass täglich 100.000 Menschen an Hunger sterben, und macht dafür neoliberale Politik verantwortlich. Mal 365 Tage macht.....ich bin nicht extrem gut im Kopfrechenen, aber ich komme auf 36 Millionen 500 000 Menschen. Muss man sich mal vorstellen!
Und wie gehts den Koalitionsverhandlungen in einem der reichsten Länder der Erde (wo Wohlstand auch nicht gerade gerecht verteilt ist)? Modernität und soziale Gerechtigkeit sollen durch die neue Regierung gewährt sein, so SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer per Presseaussendung. "Österreich" hat am 4.1. eine MinisterInnenliste mit "hohem Frauenanteil" veröffentlicht, worunter die Zeitung 11 Männer und 5 Frauen versteht. Dass es Verbesserungen für Frauen geben wird, betont die ehemalige Frauenministerin und nunmehrige Nationalratspräsidentin Barbara Prammer per Aussendung: Auch wenn es noch ein weiter Weg bis zur völligen Gleichstellung der beruflichen, familiären und sozialen Chancen von Männern und Frauen sei, vergisst Prammer nicht zu betonen.
Eine SPÖ-geführte Regierung werde jedenfalls bessere Rahmenbedingungen für die Erwerbstätigkeit von Frauen bringen und mit der Anhebung der Mindestpension und der Mindestsicherung für mehr Gender-Gerechtigkeit sorgen. Allein zwischen 2001 und 2005 sind Nahrungsmittel um 9,9 Prozent gestiegen und die Kosten für Wohnen um 10 Prozent, während die
generelle Inflation nur 7,7 Prozent betrug. Die Waren, die 2007 teurer werden, betreffen neuerlich tendenziell das tägliche Leben. So wurden die Kosten für Strom und Gas wieder angehoben und damit verteuerte sich auch der öffentliche Verkehr. Das ist vor dem Hintergrund des Auseinanderklaffens der Einkommensschere und des Ansteigens der Beschäftigungen im Teilzeitbereich und bei den geringfügig Beschäftigten zu sehen.
Aber auch bei Vollzeitbeschäftigungen ist das Realeinkommen der Frauen laut Rechnungshof gesunken: Das Einkommenswachstum lag in fünf von sieben Jahren unterhalb der Inflationsrate. Dazu kommt, dass Frauen laut Einkommensbericht des Rechnungshofs im Durchschnitt nur 60 Prozent des Männereinkommens verdienen. Was frau sich da im Vergleich zu Mann und angesichts von Teuerungen, denen niemand ausweichen kann, noch leisten kann, ist leicht vorstellbar.
Immer öfter werde berichtet, dass Menschen Sozialhilfe beziehen, obwohl sie ein Beschäftigungsverhältnis haben. Auch dafür sind die zunehmende Teilzeit, atypische Beschäftigungsverhältnisse und McJobs verantwortlich. "Die Einigung auf eine Mindestsicherung trägt eine deutliche sozialdemokratische Handschrift und kommt vielen dieser Frauen zugute", so Prammer. Mit anderen Worten: eine Entwicklung, die man/frau von hier aus zuerst in den USA mitbekam und gegen die dann in Europa offenbar zu wenig unternommen wurde.
Unter den Obdachlosen, die sich jetzt in Frankreich zusammenschließen und auch mal ein leerstehendes Haus besetzen, befinden sich auch Menschen, die schon ein paar Jahre auf der Straße leben (mit Familie!) und Jobs haben, die jedoch zu wenig einbringen, um davon alles bezahlen zu können. Die Aktionen in Frankreich sind übrigens beispielgebend für uns (ein Mittel gegen Lethargie, Resignation und Verzweiflung, die sich unter Arbeitslosen, aber auch AktivistInnen oft breitmachen): mit hunderten von kleinen Zelten u.a. an den Quais der Seine in Paris werden "NormalbürgerInnen" eingeladen, einmal für eine Nacht zu erleben, was es bedeutet, obdachlos zu sein. Dieses "Probeliegen" hat dazu geführt, dass nun ein gesetzlich garantiertes Recht auf Wohnen kommen soll....
Wie die Regierungsverhandlungen einzuschätzen sind, zeigt recht gut der Kommentar von Michael Völker im Standard: Inhaltlich ist die bevorstehende Einigung mit der ÖVP nur schwer schönzureden. Da wird es schon akrobatischer Sprachgewandtheit und fantasievoller Wortkreativität bedürfen, um die SPÖ-Erfolge in den
Koalitionsverhandlungen hervorzustreichen. So wie es ausschaut, wird die SPÖ von ihren zentralen Wahlversprechen so gut wie nichts umgesetzt haben. Ein Vorwurf, der freilich nicht sehr fair ist und an dem nicht nur die ÖVP zu tragen hat. Die SPÖ hat einen Wahlkampf ohne Rücksicht auf Verluste (vor allem nicht der anderen) geführt. Versprochen wurde alles, was gut ist, was gut ankommt - und teuer ist. Die Aussicht, die Wahlversprechen auch tatsächlich einlösen zu müssen, war gering.
Naja, man hätte vielleicht dran denken können, dass man nicht allein regieren wird bzw. sich die Situation ergeben kann, dass man nicht so weit vor dem möglichen Koalitionspartner liegt wie die ÖVP im Jahr 2002 vor dem BZÖ. Der Hinweis auf den Wahlkampf führt zur Frage, ob die SPÖ auch vornegelegen wäre, hätte sie sich anders profiliert (etwa nicht mit "Sozialfighter statt Eurofighter"). Natürlich kann man anstelle der Einlösung von Wahlversprechen auch anderes tun, das den Zielen entspricht, die in den Versprechen formuliert wurden....
Silvester in Nobel-Suite: Der Tod einer Satanistin
So betitelte "Österreich" einen Artikel am 4.1.2007 über den "Doppelselbstmord" in einem Hotel in Wien. Ein "Teufelsamulett" sei gefunden worden, heisst es, und der Abbildung nach erinnert es an den "Teufel" im Baphomet-Tarot, nur dass hier zwei versetzt übereinander liegende Pentagramme mit zwei menschlichen Figuren (Mann und Frau, in der Pose der Proportionsstudie von Virtuv) gezeigt werden. "Meinten Sie Teufelsmühle?" fragt Google, als ich "Teufelsamulett" suche. Aber ja, warum nicht, es gibt doch eine Sage von der "Teufelsmühle am Wienerberg", rein interessehalber möchte ich schon wissen, wo die war (schließlich wohne ich dort und kann mir schon vorstellen, dass es ein Ort gibt, der nicht mehr düster aussieht, dem aber etwas anhaftet). In einer Version war die Mühle in der Nähe der Spinnerin am Kreuz, in einer zweiten bei Siebenhirten (einst ein Ort, heute die Endstation der U 6).
Oder war die Teufelsmühle dort, wo heute die Triesterstrasse ist und in der Badner Bahn Richtung SCS "Zonengrenze" verkündet wird? Wo die Ketzergasse (die glaube ich nicht auf den "Teufel" hinweist, sondern wie die Blutgasse in der Innenstadt auf die Verfolgung der Templer) in die Triesterstrasse mündet, steht heute ein (leerstehendes?) Gasthaus zur Teufelsmühle. Das würde dazu passen, dass in der Teufelsmühle der Sage ein Wirtshaus war. Man/frau sieht, dass "der Teufel" als Idee auch heute präsent ist. In der Sage spukte der Geist einer Frau in der Mühle und wurde von einem Ritter und einem Knappen erlöst, die dort übernachteten. Die Arme wurde einst von ihrem Mann getötet, der ebenfalls Ritter war. "Der Teufel" liess seine Leute um Mitternacht in der Mühle arbeiten, die nur zum Schein betrieben wurde, damit der Mann durchreisende Kaufleute überfallen und töten konnte.
An der Triesterstraße zwischen Inzersdorf und Wiener Neudorf stand schon lange im Schatten hoher Bäume eine einsame Mühle mit einem Einkehrgasthof, über die es viele unheimliche Geschichten gibt. Daher soll auch der Name „Teufelsmühle“ stammen. Viele zwielichtige Gestalten wählten dieses Gebäude als Unterschlupf. Die Bewohner solcher Häuser durften es sich nicht mit den Räubern verscherzen und mussten, ob sie wollten oder nicht, gemeinsame Sache mit ihnen machen. Angeblich soll die Mühle 1164 erbaut worden sein, der Name „Teufelsmühle“ kommt 1477 zum 1. Mal vor. Na bitte, das Kidsweb verrät uns, was hinter der Sage steckt. Eigentlich müssten die Kids von heute nicht Harry Potter lesen, sie könnten die Sagen ihrer Heimat erforschen und neu schreiben....
Schließlich hat auch der Rattenfänger von Hameln ein Wiener Pendant, und zwar am Magdalenengrund beim Wienfluss (Margareten), wo der Begriff "Ratzenstadl" noch heute geläufig ist. Er befreit die Gegend nahe dem Fluss von den Ratten und wurde von den dankbaren EinwohnerInnen reichlich beschenkt. Sein Ruf drang bis Kornneuburg, doch da belohnte man ihn nicht für das Vertreiben der Ratten, obwohl ihm 100 Goldstücke versprochen wurden. Er rächte sich, indem er die Kinder des Ortes seiner Pfeife folgen liess, welche ihre Eltern nie wieder sahen. In der Nähe des Magdalenengrund, in Wieden, war es einst recht gefährlich, da ein Müllerbub gegen einen Bären kämpfte, weswegen noch heute ein Haus Bärenmühle heisst. Die Bärenmühle gab es wirklich, zuerst unter dem Namen Heiliggeistmühle, und Wildtiere tauchten deswegen dort auf, wo wir uns das heute in der Stadt nicht vorstellen können, weil innere Bezirke Wiens aus Dörfern bestanden, zwischen denen Felder, Gärten oder Wald lag.
Beim "Satanistenmord", der laut Polizei und Sektenexperten nicht unbedingt einer ist, wurden eine erstochene Frau und ihr aus vielen Wunden blutender Freund in ihrem Hotelzimmer gefunden, wobei der Mann dann im Spital starb. Ein Laptop mit düsteren Aufzeichnungen, ein Buch über Satanismus und nach einem der Medienberichte auch ein Pentagramm sollen Indiz für "satanistischen" Hintergrund sein. Ein Buch über Satanismus (das von Dvorak), Pentagramme und sogar Musik von Black Sabbath würde man bei mir auch finden. Was also hat es mit dem "Satanistenmord" an sich? Vermutlich nur, das auch Menschen, die sich zur "schwarzen Kunst" hingezogen fühlen, ganz "normal" des Lebens überdrüssig sein können.
Was aber ist "Satanismus"? Meist denkt man, wenn unbedarft, an Aleister Crowley, der sich jedoch selbst nie als Satanist sah. Seine AnhängerInnen, die es auch heute gibt, sehen den "Teufel" als Egregor von ChristInnen (ein durch Gedankenkraft geschaffenes Wesen). In Tibet heisst sowas "Tulpa" und es scheint zu funktionieren, da Alexandra David-Neel es ausprobiert hat. Ihr Tulpa war nett und fröhlich, aber dennoch auf Dauer sehr nervend, sodass sie größte Mühe hatte, ihn wieder zum Verschwinden zu bringen. Über Crowley und seine Fans kann man sich virtuell informieren: Golden Dawn-Orden - Thelema Society - Aleister Crowley.
Satanismus definiert bei Wikipedia: Der Begriff Satanismus meint keine Teufelsanbetung, sondern Vergöttlichung des Menschen durch Satan und entstammt dem 18. Jahrhundert. Er wurde nachweislich zum ersten Mal von Robert Southey als Schlagwort verwendet, welcher auf diese Weise seinen Gegner Lord Byron zu diskreditieren suchte. Lord Byrons Drama „Cain“ aus dem Jahr 1821 gilt als das erste satanistische Werk der Weltliteratur. Bereits im Jahr 1667 veröffentlichte John Milton die Dichtung „Paradise Lost“ , in der erstmals in der Literaturgeschichte ein Satan beschrieben wird, der dem Menschen seine Potentiale bewusst machen soll, zu Wissen und Göttlichkeit zu gelangen. Später auftretende Erscheinungen des Satanismus sind ansatzweise die antichristlichen „Hellfire Clubs“ im Großbritannien des 18. Jahrhunderts.
Es gibt im allwissenden Internetlexikon auch einen Link zur Church of Satan, gegründet von Anton Szandor LaVey, dessen Biografie bei Google Video abrufbar ist. Diese "Kirche" präsentiert sich selbstironisch und parodiert im Grunde den christlichen Glauben an das "Böse". LaVey spielte Drehorgel im Zirkus und auf Jahrmärkten, gewann dabei viel Erfahrung im Umgang mit Tieren, war auch vorübergehend Polizeifotograf, was ihn im Interview in der Erinnerung sichtbar mitnahm. Er bekam dabei Leichen in allen möglichen Zuständen zu sehen, von aus dem Wasser gezogen über Ermordete bis zu Kindern, die Autorasern zum Opfer fielen. Aufsehen erregte er, als er zuhause eine Löwin hielt, die brav an der Leine ging und sich auch mit seiner Katze verstand.
Wegen Protesten der Nachbarn musste er das Tier trotz Solidarisierung der Kinder der Nachbarschaft in den Zoo geben; schließlich kam die Löwin zu Tippi Hedren. SatanistInnen töten keine Tiere, betonte er, und verwies auf seine Katzen. Bei der Church of Satan sind Prinzipien formuliert, die nicht in jedem Punkt energisch abzulehnen sind. Beispielsweise, dass Kinder und Tiere respektiert werden müssen und dass man zu Menschen immer ehrlich sein soll (also nicht wo hingehen, wo man nicht hinwill, nur weil man eingeladen ist) und selber keinen Streit sucht. Allerdings gilt auch das Motto "no kindness to unkindness", also nicht zu Leuten nett sein, die einen nicht nett behandeln, und auch niemandem helfen wollen, der dies nicht "verdient". Und wer einer/m in die Quere kommt, soll selbst merken, worauf er/sie sich eingelassen hat.
Was das bedeutet, wird auf der Webseite der deutschen Satanistin Rafa klar: ist die Story noch amüsant und mit Ironie geschrieben, wie ihr Computer von der Polizei wegen der Anzeige eines frommen Christen beschlagnahmt wird, so fröstelt einer/m angesichts ihrer Erfahrungen bei einem "Konsortium". Sie wurde gekündigt, weil sie etwas für ihre Webseite vom Büro aus rauflud (was "Satanistisches" angeblich) und meint lapidar, dass das Produkt des "Konsortiums", eine Eisenbahn, wenig spätere einen Unfall mit vielen Toten baute. Sind dagegen die vielen Frauen, die gerne "weiße Hexen" wären, aus dem Schneider? Leider nicht, denn der so gefragte "Liebeszauber" (man/frau sehe sich Inserate oder Esoforen an) ist auch keine "weiße Magie", da er meist nur dem Willen einer Person entspricht, die andere aber gar nicht gefragt wird. Sondern über sie wird verfügt, manchmal explizit gegen ihren eigenen Willen....
Etwas Musik zum Drüberstreuen: Snuff Machinery von Sitd - Sitd bei Myspace - Lebensborn von Sitd - Atomic von Sitd
04.01.07
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