01.10.06

In Österreich wird gewählt / Elections in Austria

Alles wählt, bei zumindest in Wien bislang niedrigerer Beteiligung als bei der Wahl 2002.... Prognosen werden keine mehr erstellt; zeitweise wurden bis fast zuletzt Angaben von Meinungsforschungsinstituten bekannt gegeben, dann war zwei Wochen vor dem Wahltermin Schluss der Veröffentlichungen. Nun wird zuletzt eine Woche vorher die "Sonntagsfrage" publiziert, also "welche Partei würden Sie wählen, wenn jetzt Wahl wäre?".

Angeblich ist diesmal alles so knapp, dass nur "Schwankungsbereiten" abgedruckt werden. Diese sind dann größer, wenn eine Partei als "gross" zu bezeichnen ist. Schwankungsbreite vier Prozent mache, so Meinungsforscher in Interviews, bei ganz kleinen Parteien fast nichts aus. Dennoch hoffen die "Ganz Kleinen" auf Wunder (aus Sicht von Meinungsforschung und politischer Konkurrenz). Manche setzen auf Wahlbörsen, andere auf Wahlwetten. Würden diese von englischen Buchmachern umgerechnet auf tatsächlich zu erwartende Ergebnisse, läge die ÖVP weit vor der SPÖ.

Das Meinungsforschungsinstitut OGM unterstreicht die Zuverlässigkeit seiner Prognosen mit Hinweis auf Vergleichstabellen auf der Webseite. Ganz interessant, sie lagen wirklich immer nahe am Ergebnis - freilich zeigt sich auch, dass die Grünen nicht immer in Umfragen besser lagen als beim Ergebnis. Denn bei den EU-Wahlen sind die Prognosen regelmäßig 2% unter dem erzielten Resultat gewesen. Übrigens wird den Grünen gerade in Europafragen viel Kompetenz zugetraut, was in diesen Wahlkampf jedoch in keiner Weise eingeflossen ist.

Gerne wird "den Amerikanern" der Vorwurf gemacht, nicht über den Tellerrand des eigenen Landes zu schauen. So viel besser sieht's hier wohl auch nicht aus, sofern ein Wahlkampf und seine Themen irgendwie ein Indikator sein können. Wenn "Amerikaner" sich doch für Europa interessieren, dann wird dies gerne unter dem Aspekt von "Superpower"-Ambitionen der EU gesehen. The European Counterweight analysiert, dass die EU ein Gegengewicht zu den USA bilden will, ohne ganz auf dem Superpower-Klavier zu spielen.

Nunja, was europäische Konzerne in sog. Entwicklungsländern anrichten, kann sich durchaus mit dem Engagememt amerikanischer Unternehmen messen. Und es wird, beispielsweise in Lateinamerika, auch durch die Hegemonialpolitik der USA erleichtert. Der Artikel erklärt Unterschiede zwischen Europa und den USA teilweise verkürzt, etwa wenn die Abneigung gegenüber der Todesstrafe auf eine "barbarische Geschichte" der Alten Welt reduziert wird, als ob in Amerika nie etwas "Barbarisches" geschehen wäre.

Wenn jemand wirklich noch nicht weiss, wenn sie(er wählen soll, es gibt etwas andere Interviews auf der Webseite des ORF mit sieben Spitzenkandidaten, die in diesem Rahmen gleichberechtigt vorkommen (was bei den TV-Diskussionen ja nicht der Fall war)

English: Elections in Austria, the exit polls show "races" between the biggest parties but also between smaller ones. usually the last polls are published one week before the election day in order not the exercise influence. in earlier days polls were reported until short before the day and then until two weeks before. some trust bets or election stocks more than polls; if the bets are weighed by British experts the Conservatives are clear winners in front of the Social Democrats. The Green Party stands for being better in polls than in votes but there is one exception: all European Parliament elections show 2% more votes than figures in the polls before. Unfortunately the Greens didn't make use of being estimated highly in European politics in this election campain. European politics (and the world outside the country in general) played a small role in all campains. On the other hand "the Americans" are often seen as narrow minded and not interested in Europe, the possibly arising next "superpower".

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