"Das Pferd wird nach wie vor zur Rechtfertigung von Rollenzuweisungen funktionalisiert. Beispielsweise wird bei ähnlichem Verhalten ein Hengst als potent, stolz und eigenwillig angesehen, eine Stute dagegen als zickig, rossig und hysterisch." verkündet hingegen diestandard.at, gegründet als Gegenprojekt zu CeiberWeiber. Illustriert wird mit Fotos mittlerer Güte von Frauen und meist sehr verschnürten Pferden, ganz ohne alternative Reitweisen oder Westernreiten. Dass "ähnliches" Verhalten von Hengst und Stute sexistisch unterschiedlich bezeichnet wird, ist mir neu - soll das an den Haaren herbeigezogener Feminismus sein?
Tatsächlich SIND Stuten in der Rosse anders drauf als sonst, also in der paarungsbereiten Zeit, ähnlich wie sich die Zweibeinerin in den unfruchtbaren Tagen anders fühlen kann. Aber am besten probieren es die lieben Kolleginnen mal aus, einen Hengst wie eine "zickige Stute" zu behandeln (also weiblich-verständnisvoll-mitfühlend, Frauensolidarität eben). Wünsche Hals- und Beinbruch, denn Hengste muss man jeden Moment unter Kontrolle haben, auch wenn das bei guten ReiterInnen mühelos aussieht....
Eine Quelle der Heiterkeit ist stets das APA-Portal, wo es kunterbunt alles von ernst bis unfreiwillig witzig gibt: "AVISO: Sima präsentiert Wiens 1000. Hundesackerl-Spender" ist ein Pressetermin, der wohl ohne mich über die Bühne gehen wird. (Obwohl: wäre ich z.B. beim "Standard", dürfte ich über solche Themen schreiben und sonst nichts :-) Wer immer schon wissen wollte. wo man den Bundeskanzler die Hand schütteln und sogar mit ihm gemeinam auf einem Foto erscheinen kann sei auf "AVISO PK: Bundeskanzler Gusenbauer trifft Österreichs Fußballnationalmannschaft" verwiesen. Das Wort Mannschaft dürfte zutreffend sein, da es sich wohl um jene der Männer handelt.
Geheimnisse geben Frauen Kraft / Warum es gut tut, nicht alles preiszugeben ist kein Tipp der Frauenministerin an uns, sondern soll ein Buch vorstellen, dass wir ganz sicher bei der Flut an Ratgeberliteratur dringend brauchen. Käse oben, Wurst unten - Tipps für Kühlschrank-Chaoten - AUDIO zeigt, dass wirklich für jede/n etwas in der APA dabei ist. Irgendwo wurde uns auch eine Untersuchung angepriesen, wonach Kärntner pro Jahr um 2000 km mehr mit dem Auto fahren als Wiener - ähem... Kärnten ist flächenmäßig a bissi größer, und in Wien fährt man mehrheitlich nicht mit dem PKW, sondern öffentlich oder per Rad.
Wir werden noch fast 24 Stunden "zittern", ob Westenthaler zurücktritt oder nicht, verkündet der ORF heute in der Zeit im Bild 2. Dann ist nämlich das erste der langweiligen "Sommergespräche an der Reihe (Männer interviewen Männer). Zittern? Umpf! Zwar macht Westenthalers BZÖ eine APA-Aussendung nach der anderen, doch halten sich da relevantere PolitikerInnen oft eher zurück. Ansonsten kommt es mir so vor, als würde der Kaninchenzüchterverein Wien Süd (falls es ihn gibt - nicht gegen euch gerichtet!) Obmanndebatten via Medien führen und dazu auch immer wieder von der Presse die Meiung des Kaninchenzüchtervereins Klagenfurt-Umgebung eingeholt werden.
Wenn's wirklich um etwas geht wird beschwichtigt: So wird die US-Hypothekenkrise als nicht so schlimm hingestellt, es beruhige sich schon wieder, Anleger brauchen halt "einen langen Atem" (Kurier 14.8.2007), alles halb so wild, Talfahrt ist aufgehalten usw. Webster G.Tarpley ist Historiker, lebt in Washington, hat u.a. eine unauthorisierte Biografie von Bush senior verfasst und spricht sehr gut Deutsch. In einem Audio-Interview meint er, der Zusammenbruch der Immobilienkredite sei eine neue Phase der Weltfinanzkrise (die wir "Globalisierung" nennen). In den USA seien in den letzten Jahren durch den Zusammenbruch der Autobranche 300.000 bis 400.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Nun bestehe Gefahr, dass 10 bis 11 Millionen Menschen in den USA obdachlos werden, wenn Hypothekenkredite fällig gestellt werden.
Die Menschen hatten auch Yen-Darlehen aufgenommen unter der Prämisse eines dauerhaft niedrigen Kurses, die nun zurückgezahlt werden müssen. Tarpley fordert, per Gesetz zu verhindern, dass den Menschen während der Krise, die ein paar Jahre dauern kann, die Häuser weggenommen werden. Zur Politik der Europäischen Zentralbank meint er, diese habe den Dollar unterstützt und dadurch den Euro geschwächt, aber auch die Schwäche des Dollar maskiert. Man müsse sowohl die EZB als auch die amerikanische Federal Reserve "beschlagnahmen" und in staatliche Verwaltung geben.
Welche Vorstellungen der Chef der Federal Reserve hat, zeigt sein Spitzname "Helikopter Ben": bei Hyperinflation kann man ja Geld aus dem Hubschrauber werfen, damit sich die Leute etwas kaufen können. Deutlich zeigt sich der Nachteil einer nicht durch Gold abgesicherten Währung, die von der Federal Reserve daher auch einfach nachgedruckt werden kann. Längst ist der Dollar mehr Mythos als stabilie Währung, da die USA ein Handelsbilanzdefizit von 900 Milliarden Dollar haben, sodass viele Staaten ihre Dollarreserven loswerden wollen, die u.a. aus dem Dollar als Währung beim Rohstoffhandel stammen.
Ein Irakkriegsgrund war der Wunsch, beim Ölhandel zum Euro zu wechseln. Bush hat mit oder ohne "Gehirn" Karl Rove dies nicht zu entscheiden, doch wenn seine Worte "kein Penny für die Banken" Gültigkeit haben sollte, kann es zu Deflation kommen, was massiv ansteigende Schulden bedeutet. Tarpley rät dazu, schuldenfrei zu sein, d.h wenn möglich Kredite abzubezahlen und wenn man Geld übrig hat, dies in ohnehin benötigte Anschaffungen oder Gold zu investieren.
Ein junger Deutscher bloggt unverdrossen für kritische Gegenöffentlichkeit und erklärt im Interview, warum und wie er dies macht. Und zwar bei politblog.net, wo es aktuell unter anderem um die Mobilmachung seltsamer Anti-Islamisten rund um Udo Ulfkotte (der übrigens wie der dem BND nahestehende Rolf Tophoven von unseren Medien hierzulande gerne als Experte in Sachen Islamismus und Terror zitiert wird) gegen die erste grosse europäische 9/11 Truth Demo am 9.9.2007 in Brüssel.
Auch Weissrussland ist etwas anders, als es Medien bei uns beschreiben, wie ein Bericht aus erster Hand zeigt.
If you weigh well the strength of the armies, and the causes of the war, you will see that in this battle you must conquer or die. This is a woman's resolve; as for men, they may live and be slaves. (Boudiccas letzte Rede an ihre Truppen)
Und was gibt's bei den CeiberWeibern neu? Boudicca ist meine "Lieblingskriegerin" und es soll angeregt werden, einen Archetyp der Kriegerin zu entwickeln, weil auch eine Frau in eine Situation kommen kann, wo sie so ein Vorbild braucht und alle anderen Rollenmodelle versagen... (gemeint ist jedoch nicht Kriegerin im Sinne der heutigen Ressourcenkriege - aber am besten Artikel lesen :-)
3 Kommentare:
etwas abseits vom thema ein hinweis zur selbstbeschreibung "emanze" von a. bader....ein jahrealter witz aus der emma, der nichts an aktualität eingebüsst hat:
"in welcher zeitung würde sich die schlagzeile "mann wirft frau aus dem fenster" finden?
antwort: in der bild zeitung.
und wo findet sich die schlagzeile "frau wirft mann aus dem fenster"?
antwort: in "schöner wohnen".
danke, den kenn ich schon, ist aber immer gut ;-)
ich hätte jetzt am liebsten mit einem über zwei schachspielende blondinen gekontert... moment, ja er fällt mir wieder ein:
sitzen zwei blondinen und spielen schach.
bei der einen beginnt die nase zu bluten, sie ist mit dem zug dran.
sie sagt: ich hab die regel im kopf :-)
ich glaub, der witz ist, dass zwei blondinen schachspielen :-)
Kommentar veröffentlichen