27.02.07

Allerlei so Zwischendurch :-)

Am liebsten würde ich nur Stichwortartig aufzählen, was ich gerade mache (dieses bis weit nach Mitternacht und dann morgens gleich weiter :-). Ich wechsle dauernd zwischen Dateien und Programmen, lösche hier Text und Bilder, kopiere sie da vorher ins CMS oder in eine HTML-Seite mit reduziertem Design. Alles will verlinkt sein, nichts soll verloren gehen, wenn es nicht absolut inaktuell ist (beispielsweise braucht ganz bestimmt niemand eine Projektankündigungs-Pressekonferenz vor ein paar Jahren oder auch einen kurzen Kommentar von mir zu dem, was einer so unterkam).

Mit mehreren offenen Programmen und Files ist Konzentration angesagt (und nur ja keine Panik, wenn man mal nicht weiss, wo man gerade ist und ob man die richtige Reihenfolge eingehalten hat). Verwende ich eine Seite fürs CMS, so kopiere ich meist die Internet-Version. Allerdings sollte ich etwaige Bilder nicht zu früh offline löschen, da ich diese erst ins CMS hochladen muss (wenn ich die Online-Textversion kopiere, kommen die Bilder automatisch mit - aber was, wenn ich diese mal lösche? Also besser aus der Offline-Variante übertragen).

Nachts rechne ich dann noch nach, wieviel ich in MB bereits gelöscht habe. Oder besser, ich versuche es zu schätzen, da man ungefähr weiss, wie lange Textdateien sind und wie viele Bilder im Durchschnitt dabei waren. Ich rätsle, ob das alles schneller geht, wenn sich die langen Index-Listen des bisher Geschriebenen lichten (was sich auch via Web nachvollziehen läßt, da ich die bereinigten Übersichtsseiten immer wieder rauflade). Andererseits bedeutet dies, dass jene Seiten übrigbleiben, bei denen ich munter - für UserInnen unsichtbare - Formatierungen lösche (einfacher als es sich für manche anhört; man muß nur die Reihenfolge von TD - TR - TABLE im Auge behalten :-) und sie mit einem einzigen Backlink versehe, auf das jeweilige Themenarchiv.

Aber wie ich es auch drehe und wende, ich bearbeite 10 Seiten pro Stunde, sei es manche löschend, sei es manche ins CMS überspielend oder sie in HTML neu formatierend. Durchhalten kann ich das nur mit einer Liste, die ich seit Sonntag (oder Samstag? meist wanke ich wie ein Zombie rum :-) führe. Bevor ich heute abend doch ein Päuschen einlegte (Einkaufen...), hakte ich Nr. 190 ab. Das steht für: 190 Dateien, die gelöscht, neu bearbeitet oder ins CMS übernommen wurden, wo im Fall des Löschens auch die Bilder online wie offline (von manchen "Schätzen" abgesehen, die in ein Archiv für später kommen) weggworfen werden. 190 Dateien, wo, wenn sie bleiben, auch die Links zu ihnen stimmen müssen.

Manchmal stellt sich heraus, dass mehrere Dateien zu einer zusammengefaßt werden können (sprich, die nicht mehr Benötigte muss gelöscht werden und die Links, die auf sie verweisen). Achja, sollte ich da etwas in den Indexseiten zu entfernen vergessen haben, sorry - irgendwann werde ich schon draufkommen, dass dort noch der eine oder andere Link zuviel steht. Das Ganze ist durchaus auch inhaltlich interessant, auch wenn meine ganze Aufmerksamkeit dem technischen Ablauf gilt. Wußtet ihr beispielsweise, dass die FPÖ in den paar Jahren nach der Wende sogar mal einen Frauenkongress veranstaltete und immer wieder Pressekonferenzen und dergleichen zu Frauenthemen? Hätte es auch vergessen, hätte ich nicht die alten Berichte gesichtet (und sie für die Nachwelt aufgehoben :-).

Ich bin aber schon eher eine Schreibende als eine Programmiererin - sodass ich froh bin, dass mich "Wien Heute" nach dem wieder Heimkommen förmlich dazu zwingt, wenigstens zu bloggen. Die Polizei liefert Bonmots zur heutigen (zum Glück glimpflich ausgegangenen) Geiselnahme in einer Bawag-Filiale in Wien. "Atypisch" sei das Verhalten des Täters gewesen (der gestern einen draufmachte, finanzielle Probleme und Liebeskummer hat - sicher ein Riesenunterschied zum gesamten Rest der Bevölkerung), doch er habe dann eingesehen, dass sein Vorgehen keinen "Sinn" habe.

"Typisch" ist dann wohl das White Collar-Verhalten von Flöttl, Elsner und Co., und es macht auch weit mehr "Sinn". Warum wegen Summen, die vergleichsweise nur die Portokasse ausmachen, so ein Risiko (mit der Aussicht auf ein entsprechendes Strafmass) eingehen? Ich soll aber jetzt nicht nur über den Elsner herziehen, würde ein Freund sagen (der CeiberWeiber neu ganz toll findet - "TestuserInnen" sind wichtig, um das Design noch zu verfeinern), auf den sich alles konzentriert. Keine Sorge, tu ich nicht, für mich ist das wie mit den russischen Puppen: die Kleinste war der Verzetnitsch, dann kam Elsner (beide aus kleineren Verhältnissen aufgestiegen und verführbar für die Verlockungen von Geld und scheinbarer Macht), und dann kommen die anderen Puppen, beginnend bei Flöttl.

Elsner öffnet sein Herz war eine bezeichnende zynische Schlagzeile von Österreich letzte Woche, "passend" zu dessen Operationstermin. Apropos Österreich: ein durchschlagender Erfolg laut Herausgeber Fellner (wie heute wieder in der Gratis-Miniausgabe zu lesen, die an vielen Orten aufliegt), von wegen Auflage und so. In Wien sei man Nummer 1, österreichweit Nummer 2. Der Standard erklärt, was als Auflage gerechnet wird - und dass man eine Zeitung nicht zu mehr als der Hälfte verschenken darf. Österreich erreicht heute jedenfalls neue Höhen (Tiefen?) der Berichterstattung durch Telefonate mit dem Geiselnehmer - nur von einem deutschen Privatsender getoppt, der live übertragen hat.

Österreich lesen findet aber wirklich eine wachsende Fangemeinde - zumindest bei jenen, die sich einen Spass daraus machen, Fehler zu suchen. Nach der amüsanten Lektüre des Blogs über Österreich kann ich die Zeitung (selbst in der Gratisvariante) nicht mehr durchblättern, ohne unwillkürlich zu scannen, ob die Bildtexte, die Bilder und die Artikel zusammenpassen, ob es auf den ersten Blick zu erkennende logische Widersprüche gibt usw. Im Grunde wäre dieses Verhalten ansonsten angebracht, wenn ich z.B. die Redaktion einer SchülerInnenzeitung coache - wo sich Sinnwidrigkeiten aber vermutlich nicht vielhundertfach wiederholen würden nach den ersten Erklärungen, warum etwas nicht geht.

Heute werde ich sofort fündig: Ein Österreicher habe einen Oscar gewonnen, prangt es auf der Titelseite. Darunter das Kleingedruckte: naja, ein halber Österreicher. Wie wird man zum halben Österreicher? Mit einer Doppelstaatsbürgerschaft. Der halbe/ganze Österreicher kommt, so lesen wir auf Seite 4 (Gratisversion), auf der nächsten Seite selbst zu Wort. Nach 4 folgt 5, wissen sie zumindest in den heutigen SchülerInnenzeitungsredaktionen, aus denen nach Rennbahnexpress, Basta, News und zuletzt Österreich hervorgehen. Auf der Seite 6 finden wir Zitate, die sicher hunderte andere Medien auch haben werden. Ein Merksatz für den Umgang mit Österreich lautet nämlich: nur dann, wenn jemand von der Redaktion mit einem Star abgebildet ist, besteht die Möglichkeit, dass die wirklich mit ihm gesprochen haben.

Florian Henckel von Donnersmark, ausgezeichnet für "Das Leben der Anderen", wird da mit dem Satz "Ich bin ein Österreicher" als Schlagzeile erwähnt. Was denn nun? Halb? Ganz? Im Zweifelsfall entscheiden wir uns, da Österreich ja auch meint, ganz Österreich zu umfassen, für die Steigerungsform. So wunderschön es ist, dass ein halber/ganzer Österreicher einen Oscar einheimst, dies verblasst doch gegen "ÖSTERREICH-Verkaufsauflage viel höher als erwartet" (Seite 2). Nunja, siehe Link weiter oben, es fragt sich, was als Verkauf gilt. Mir ist jedenfalls keine andere Tageszeitung bekannt, die Gutscheine selbst für die Sonntagsausgabe großzügig in die Briefkästen verteilen läßt oder die regelmässig Zeitungen vor die Türen von Nicht-Abonnentinnen legt.

Mein Tageszeitungsabo erfolgt beispielsweise stets ohne Vignetten oder I-Pod, und ich erlebe selten, dass mir jemand diese Zeitung förmlich aufdrängt. Was ich darin lese, ist aber auch ein bißchen anspruchsvoller als etwa die seichten Kurzkommentarchen von Promis. Wenn schon kann ich mir sowas auch selbst schreiben, geht ganz leicht, einfach etwas aus dem Alltag aufgreifen, über das sich andere vielleicht lustig machen. Wenn wir schon dabei sind: ich hatte am Samstag nachmittag die glorreiche Idee, einen merkwürdigerweise verstopften Abfluss im Küchenwaschbecken nicht mit Abflußreiniger zu traktieren. Keine Lust, extra loszuziehen und sowas zu besorgen. Aber auch nicht, die Rohre unten auseinanderzuschrauben und ....urggh! - rauszuputzen, was da möglicherweise drinnen ist.

Was tun, wenn du nicht in Desperate Housewives spielst und das Problem rasch selbst lösen willst? Nimm Tabs fürs WC (hab ich mal gekauft, als sie 1 + 1 gratis waren, und noch eine halbe Packung herumstehen) und wirf sie in den Abfluss. Das Tab schäumte ein wenig im Becken herum, und es dauerte mir zu lange, sodass ich mit dem Schraubenzieher arbeitete. Leider dachte ich nicht daran, dass die Konstruktion wasserdichter Abfluss auch davon abhängt, dass der Abflussdeckel im Becken fest mit dem Rest veschraubt ist. Mit anderen Worten: ich stopfte das Tab rein und schraubte rasch wieder zu, um mich der Bescherung zu widmen. Alles war eh relativ rasch trockengewischt, doch hatte ich an diesem Nachmittag kaum eine Chance, einen Film auf Video zu sehen (ich spulte ein paarmal zurück, bis es klappte :-). Also falls wer einen Haushaltstipp gratis und ohne Vignette und IPod braucht: nimm einen Hammer und zertrümmere das Tab in der Plastikverpackung und brösle das Zeug dann in den Abfluss. Es wirkt tatsächlich sofort....

Aber wenden wir uns wieder ernsteren Dingen zu, etwa Wolfgang Fellner über Wolfgang Fellners Erfolg: Wir haben es mit unserer neuen Tageszeitung vom Start weg geschafft, nahezu alle - zum Teil seit mehr als 50 Jahren existierenden - Tageszeitungen eindrucksvoll zu überholen. Würde ich U-Bahn und nicht Rad fahren und "Heute" und "Österreich" mithaben, würde ich zum Lesen beider Blätter vermutlich vier Stationen brauchen (naja, manchmal auch nur zwei). Immerhin ist Österreich unfreiwillig komisch - die Mischung aus Überheblichkeit gegenüber anderen Medien und Fehlern, die Profis nicht passieren dürften, macht's.

WEITERE ROBEN FÜR KINDER IN NOT! ist übrigens meine Lieblingsschlagzeile vom 24.2. (Life & Stillos, wie die Österreich-Blogger sagen würden). Statt Caritas-Klamotten gibts nun eines der Lieblingsstücke der Baumeister-Gattin, Größe 34-36, also ideal für unterernährte Teenager. Apropos Life & Stillos: ich traute am Freitag meinen Augen kaum, als ich beim Morawa eine Art Sammelband entdeckte, für 1,80 als neue Frauenzeitschrift (offenbar in Konkurrenz zu Woman und zu sich selbst?).

Nun aber wieder an die Arbeit: Nr 191 wartet, dann Nr. 192, Nr. 193, und so weiter :-)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo!
Habe diesen Blog heute erst entdeckt, dafür aber gleich in meine Blogroll gesetzt.;)
LG aus Deutschland von
Anja

alexandra bader hat gesagt…

danke, das freut mich aber!!! liebe grüsse aus wien!!!