Papstrummel in Österreich, nicht zu übersehen auch dann, wenn man die Plätze ferner Begegnungen meidet, sich also nicht mit anderen stundenlang in den Regen stellt, um einen Blick von weitem auf Benedikt XVI zu werfen. Es gibt ja Medien, in denen überall ganz gross vom Papstbesuch die Rede ist.
Ich fand die "heidnischen" Bezüge seines Trips interessanter als im Grunde kircheninterne Fragen wie: Zölibat? Frauenpriestertum? (Mehr) Demokratie? Und siehe da, Benedikt XVI kommt samt Tross auch aus PolitikerInnen zur "Großen Mutter", die auch schon vor dem Christentum dort an einem Kultplatz verehrt wurde, wo heute Mariazell liegt. In Wien begab er sich, als "grüner Mann" (Herne/Cernunnos/Dagda, Namen für den Heros der Großen Göttin) gekleidet, in den Stephansdom, der erbenfalls auf einem Kultplatz errichtet wurde, woran sowohl die Ausrichtung des Baus auf den Aufgang der erstmals wieder steigenden Sonne am 25./26.12. als auch "Heidentürme", "Riesentor" und mit ihnen verbunden die Darszellung von Penis und Vulva am Eingang zum Dom an vorchristliche Zeiten erinnern.
Wien wiederum stammt von "weisse Kuh", einem der Großen Göttin zugeordneten Tier. In Europa haben wir einen Namen für die von der weissen Kuh verkörperte Göttin, was auch unter dem Aspekt interessant ist, dass der Papst die "Großen Mutter" von Mariazell auch als Große Mutter Europa(s) bezeichnete und sich zur europäischen Politik äußerte. Die EU hatte tatsächlich eine Art Vorläuferin in vorchristlicher Zeit, den lockeren Zusammenschluss der keltischen Kultur bis nach Spanien und in die Türkei, die durch Handelsstraßen miteinander verbunden war und allein auf dem Festland 400 Goldminen ausbeutete. Das Gold der Kelten war denn auch ein wichtiger Grund für Cäasers Vernichtungsfeldzug, den die Nachfahren der KeltInnen in der Propagandaschrift "De bello Gallico" kennenlernen müssen. Ausgangspunkt der keltischen Kultur, in der auch für Schwache gesorgt wurde und wo Frauen verglichen etwa mit Rom einen hohen Status hatten, war das heutige Österreich.
Der agnostische "Heiligenexperte" Albert Sellner (8.9., Standard) schreibt: "Nirgendwo besser als in Wien lässt sich das "in Stein gegossen" und in bunten Bildern verkörpert zeigen. Ein marianischer Reiseführer von 1963 (Hugo Pfundstein OSB) führt weit über 100 mehr oder weniger wundertätige "Heiligtümer" in den Kirchen, Durchgängen und Häusern der Stadt auf. Der Marienkult dient bis heute als zentrales Unterscheidungsmerkmal zum Protestantismus, nicht zuletzt durch dessen eigenes, puritanisch motiviertes, Verschulden. Österreich wurde unter dem Banner der Jungfrau rekatholisiert - mit politisch alles andere als korrekten, aber letztlich erfolgreichen Mitteln."
Nicht allein die Gegenreformation wird erklären, dass sich die Verehrung inbesondere von Maria (ein anderen Name für Mirjam, Marian, Dana, Al-Lat, Rigani, Tara, Kali, Kuan-Yin, Anu, Cerridwen, Artemis, Astarte, Hathor, Diana und all die anderen Namen der Großen Mutter), aber auch von sogenannten Heiligen den Weg bahnt. Nicht umsonst ist das katholische Christentum gerade für manche KritikerInnen im Grunde eine polytheistische Religion - wo die ProtestantInnen nicht mitkönnen, die es auch gerne karger und schlichter haben als in katholischen Kirchen üblich.
Monika Salzer, evangelische Theologin (7.9. Standard), sieht in der Marienverehrung des Papstes eine religionspolitische Botschaft: "Die Hilflosigkeit angesichts einer pluralen Welt wird mit einfachen Lösungen therapiert, die sich bereits im Kampf gegen die Glaubenslosigkeit des Abendlandes historisch "bewährt" haben: hin zu Maria! Tatsächlich gibt es aus der Geschichte der Gegenreformation lebendig gebliebene Erinnerungen an die Madonna, die über die Ketzer (Protestanten), die Türken und die Pest siegte." Nun ist die evangelische Kirche offener, weniger hierarchisch, und ein Drittel der PfarrerInnen sind Frauen. Dennoch ist der Ausschluss weiblicher "Göttlichkeit" für mich ein wichtiger Grund gewesen, aus dieser Kirche auszutreten.
Achja, der Papst sprach auch das "Unrecht der Abtreibung" an, was seine Vertreter hier so richtig nachhaken lässt, kaum dass er wieder im Flieger nach Rom sitzt. Das ist nun wahrlich kein Bereich, wo frau das Agieren eines hoffnungslos veralteten verknöcherten Männerbundes als Freiheit der Religionsausübung tolerieren sollte. Zumal die absolute Weltferne der Einmischungen auffällt und ja auch der Papst selbst als netter, schüchterner alter Mann, der sein Leben in Männergremien und Studierstuben zubrachte, nicht gerade umfassenden Realitätsbezug hat. Im allgemein Politischen wohl noch am meisten, nicht aber, was gesellschaftspolitische Frage betrifft, bei denen sich Haltung und Leben der Menschen in den letzten Jahren verändert haben.
Und was war sonst noch los? ;-)
Der ORF brach das 9/11-Tabu österreichischer Medien und zeigte den Film 9/11 Mysteries, den ich mit einigen Anmerkungen beschreibe.
Eben ging der APEC-Gipfel in Sydney zu Ende, bei dem manche in Australien "false flag"-Terror befürchteten.
"Versehentlich" sei ein US-Bomber mit Atomsprengköpfen beladen unterwegs gewesen, meldeten Medien. Sowas kann aber nicht einfach so passieren, da es erstens für jeden Handgriff bei der Air Force genaue Vorschriften gibt und zweitens das Befestigen von Atomwaffen an Bombern DEF CON 3 entspricht, einem Status erhöhter Alarmbereitschaft der Streitkräfte, der zuletzt an 9/11 und 1973 beim Yom Kippur-Krieg erreicht wurde.
Dies passt zum Säbelrasseln zwischen Syrien und Israel, Russland und der NATO - wobei interessanterweise die nach 15 Jahren wieder aufgenommenen Patrouillenflüge russischer Langstreckenbomber in Medien kaum Aufmerksamkeit finden. Dies, obwohl jene NATO-Staaten, die sie auf internationalen Flugrouten passieren, Kampfjets aufsteigen lassen, damit die Territorialgrenzen eingehalten werden.
Was ganz anderes: letzte Woche gab es einen Pressetermin mit Frauenministerin Doris Bures und Ex-Frauenministerin Johanna Dohnal in Niederösterreich - trotz Dauerregen ein gelungener Ausflug zu vorbildlichen Kinderbetreuungsprojekten in einer kleinen Gemeinde...
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09.09.07
30.08.07
Darabos, Neutralität und die Auftragskritiker
Am 29.8. konnten die ZuseherInnen einer Propagandasendung des amerikanischen Rundfunks (ORF) beiwohnen, dessen Boss Alexander Wrabetz jetzt zusammen mit seinem Königsmacher Pius Strobl bei einer Sommerakademie der Grünen weilt. In einem Beitrag wurde Minister Norbert Darabos, seit sieben Monaten im Amt, für alles verantwortlich gemacht, was sich in den letzen Jahrzehnten im Heer entwickelte und was er nicht in einem Aufwaschen verändern konnte. Gerade im Heer gibt es starke Beharrungskräfte, die um ihre Gewohnheiten und Privilegien fürchten - und Menschen, die sich leidenschaftlich als Landesverteidiger eines neutralen Staates sehen.
Zu Wort kam Ex-General Schätz, einst Leiter des Heeresnachrichtenamtes, der in der Bundesheerreformkommission sitzt, und dessen Auftritt von der Beitrags-Moderation so abgeschlossen wurde: "Er ist für ein Ende - der Reform, nicht des Ministers". Wo sind wir denn? Achso, im ARF. Und da befragte dann Moderator Armin Wolf, dessen angeblich Zivilcourage bereits mit dem Hochner-Preis ausgezeichnet wurde, Darabos in abfälliger, respektloser Weise. Er wollte Darabos offenbar dazu bewegen, seine Aussagen über den US-"Raketenschild" zu widerrufen und meinte scheinheilig, als Darabos standhaft blieb und sich in dieser Frage als Vertreter österreichischer und europäischer Interessen sah, ob er denn der richtige Mann für den Posten des Verteidigungsministers sei. Zuvor wurde auch noch so getan, als habe die SPÖ gegenüber der "NATO-freundlicheren" ÖVP klein beigegeben.
Der amerikanische Rundfunk hat nun also auch zugeschlagen und dreht die Selbstbehauptung der SPÖ als Vertreter eines souveränen Österreich zu einem Nachgeben gegenüber dem Koalitionspartner um. Da ich annehme, das auch die ÖVP sich als Österreichpartei versteht, finde ich solche Begriffe absurd, doch wenn, dann änderte die ÖVP ihre Haltung, da sie ansonsten eher US-Nähe als Äquidistanz zwischen USA und Russland betont. Herr Schätz ist natürlich kein neutrales und unvoreingenommenes Geschütz gegen den Minister, gilt das HNA doch als sehr CIA-nahe. Der ARF hätte doch aufgreifen können, was Hans Wolker für sein Buch "Schatten über Österreich - das Bundesheer und seine geheimen Dienste" vergeblich versuchte: ihn zu einer Stellungnahme zu den kolportierten Verbindungen seiner Vorgänger zur Gladio zu bewegen, bei dessen organisatorischer Gründung des HNA, damals anders genannt dabei war (das ist nicht nur Neutralitätsverletzung, Gladio ist mit seinen Stay Behind-Organisationen auch für false flag-Terror in Europa verantwortlich).
Wir dürfen gespannt sein, was als Nächstes kommt: man wird Darabos wohl Unfähigkeit bei ganz anderen Anlässen unterstellen (es nur ja nicht so aussehen lassen, als hätte es etwas mit seiner aufrichtigen Haltung zu tun), man ihn mehr oder minder subtil mit Beiworten und Karikaturen als lächerlich darstellen und dann eine Intrige lancieren, über die er stolpert. Woher ich das weiss? weil ich jahrelange Erfahrung darin habe, wie man sowas abwehren kann, woran man erkennt, was in etwa geplant ist, wie man "sie" ein bremsen kann - denn ich versuchte dies jahrelang bei den Grünen, als kritische Menschen und besonders der Abgeordnete Voggenhuber "fällig" waren. Immerhin - wenn sogar ein Ex-HNA-Chef aufgeboten wird, haben Darabos und Gusenbauer schon viel bewirkt - venceremos!
Wolfgang Jung, FPÖ-Mandatar, vom HNA kommend, meint in einer Aussendung: "Mein Mitleid mit Darabos hält sich zwar in Grenzen, aber wenn jetzt ein pensionierter Spitzenmandatar des ÖAAB mit besten Kontakten in die USA und selbst Drahtzieher der missglückten Reform nach vierjährigem Schweigen auf einmal besorgt ist, dann hinterlässt das bei ehrlichen Freunden des Bundesheeres einen bitteren Nachgeschmack. Intern wird vermutet, dass Darabos dessen lukrativen Beratervertrag nicht verlängert und sich so seinen Unmut zugezogen hat." Was der ARF natürlich unterschlägt.
Aussendung der ÖVP:
"Bundeskanzler Gusenbauer ist aufgefordert, klar zu stellen, ob die SPÖ zur Verteidigungsdoktrin steht oder nicht”, fordert ÖVP-Wehrsprecher Walter Murauer nach den gestrigen Aussagen von Verteidigungsminister Darabos in der “ZIB 2”. Dort hatte Darabos gemeint, dass er eine neue Doktrin schaffen wolle. „Die Verteidigungsdoktrin hält alle wichtigen Eckpunkte der österreichischen Verteidigungspolitik fest und sollte nicht leichtfertig in Frage gestellt werden – schon gar nicht vom Verteidigungsminister“, so Murauer. „Deshalb sind jetzt klare und eindeutige Worte des Bundeskanzlers nötig“, so der ÖVP-Wehrsprecher weiter. „Die ÖVP steht für die Neutralität, an der wir weiter festhalten werden.
Nach der gestrigen Kritik des Heeresreformkommissionsmitglieds General i.R., Alfred Schätz, an der Fortführung der Bundesheer-Reform durch Darabos fordert Murauer den Minister auf „dieVerunsicherung in der Bundesheer-Truppe zu beenden. Ich stimme Schätz voll zu: Es ist wirklich an der Zeit, Gas zu geben“. Kritik kommt von Murauer auch an den Aussagen von Darabos zu den USA und Russland: „Wir sind zwar nicht der 51. Bundesstaat der USA, aber wir sind auch keine Filiale von Moskau.“ Es ist zu befürchten, dass wir „als neutrales Land in diese Legislaturperiode gegangen sind und als Moskau-treu wieder herauskommen“."
Derlei wird genüßlich in den Medien zitiert und jene steirischen Schwarzen, die eine "Neutralitätsdebatte" wollen, gegen Vizekanzler Molterer ausgespielt (Kampfposter sind teils so übel drauf, dass sie Molterers Physiognomie angreifen). Herr Murauer und seine Loden-Konsorten sollten einmal einen Blick in die Verfassung werfen, auf die sie vereidigt sind, denn sie untergraben die Souveränität der Republik Österreich. Sie greifen das souveräne, dem Amtseid entsprechende Verhalten von Regierungsmitgliedern, die ihr Land verraten würden, ließen sie sich von einem anderen Staat einschüchtern, mit billigen Unterstellungen an.
Dabei ist es ganz einfach, wenn jemand, der österreichisch agiert und es wagt, ein in ganz Europa umstrittenes und abgelehntes Projekt der USA zu kritisieren, für sie ein Knecht Moskaus ist, sind sie selber Diener Washingtons und sollten ihr Mandat zurücklegen, um die Souveränität Österreichs nicht noch weiter zu untergraben. Als bekannt wurde, dass zwei in Österreich lebende Muslime von der CIA entführt wurden und die Frage aufkam, wie weit die Mithilfe des HNA dabei ging, wurde ein U-Ausschuss gefordert, den Murauer nicht für notwendig hielt, ebenso wenig eine stärkere Kontrolle unserer Dienste (HNA, Heeresabwehramt, Stapo).
Die Auftragskritiker sind wieder munter am Werken, etwa Andreas Unterberger (Wiener Zeitung), Michael Völker (Standard) und andere laut den Vorabmeldungen für morgen in der APA. Nun wirft man Molterer und der VP Chaos vor und Maulkorberlässe (weil die Perspektivengruppe nicht weiter an der Abschaffung der Neutralität basteln soll) oder greift die Regierung generell als schwach an, eben wegen der fehlenden Neutralitätsdebatte. Langsam fällt den Leuten ja auf, dass es ausnahmslos negative Kommentare zu Darabos und auch zur Neutralität gab, was die Verhältnisse in der Bevölkerung nicht wiedergibt. Fast, als würden die Journalisten von einem fernen Planeten eingeflogen und zu 100% identisch geklont....
Siee auch @ Ceiberweiber: In der 'Neutralitätsdebatte' geht es um ein freies Österreich.
Und so wird in der ÖVP-Perspektivengruppe online diskutiert.
Zu Wort kam Ex-General Schätz, einst Leiter des Heeresnachrichtenamtes, der in der Bundesheerreformkommission sitzt, und dessen Auftritt von der Beitrags-Moderation so abgeschlossen wurde: "Er ist für ein Ende - der Reform, nicht des Ministers". Wo sind wir denn? Achso, im ARF. Und da befragte dann Moderator Armin Wolf, dessen angeblich Zivilcourage bereits mit dem Hochner-Preis ausgezeichnet wurde, Darabos in abfälliger, respektloser Weise. Er wollte Darabos offenbar dazu bewegen, seine Aussagen über den US-"Raketenschild" zu widerrufen und meinte scheinheilig, als Darabos standhaft blieb und sich in dieser Frage als Vertreter österreichischer und europäischer Interessen sah, ob er denn der richtige Mann für den Posten des Verteidigungsministers sei. Zuvor wurde auch noch so getan, als habe die SPÖ gegenüber der "NATO-freundlicheren" ÖVP klein beigegeben.
Der amerikanische Rundfunk hat nun also auch zugeschlagen und dreht die Selbstbehauptung der SPÖ als Vertreter eines souveränen Österreich zu einem Nachgeben gegenüber dem Koalitionspartner um. Da ich annehme, das auch die ÖVP sich als Österreichpartei versteht, finde ich solche Begriffe absurd, doch wenn, dann änderte die ÖVP ihre Haltung, da sie ansonsten eher US-Nähe als Äquidistanz zwischen USA und Russland betont. Herr Schätz ist natürlich kein neutrales und unvoreingenommenes Geschütz gegen den Minister, gilt das HNA doch als sehr CIA-nahe. Der ARF hätte doch aufgreifen können, was Hans Wolker für sein Buch "Schatten über Österreich - das Bundesheer und seine geheimen Dienste" vergeblich versuchte: ihn zu einer Stellungnahme zu den kolportierten Verbindungen seiner Vorgänger zur Gladio zu bewegen, bei dessen organisatorischer Gründung des HNA, damals anders genannt dabei war (das ist nicht nur Neutralitätsverletzung, Gladio ist mit seinen Stay Behind-Organisationen auch für false flag-Terror in Europa verantwortlich).
Wir dürfen gespannt sein, was als Nächstes kommt: man wird Darabos wohl Unfähigkeit bei ganz anderen Anlässen unterstellen (es nur ja nicht so aussehen lassen, als hätte es etwas mit seiner aufrichtigen Haltung zu tun), man ihn mehr oder minder subtil mit Beiworten und Karikaturen als lächerlich darstellen und dann eine Intrige lancieren, über die er stolpert. Woher ich das weiss? weil ich jahrelange Erfahrung darin habe, wie man sowas abwehren kann, woran man erkennt, was in etwa geplant ist, wie man "sie" ein bremsen kann - denn ich versuchte dies jahrelang bei den Grünen, als kritische Menschen und besonders der Abgeordnete Voggenhuber "fällig" waren. Immerhin - wenn sogar ein Ex-HNA-Chef aufgeboten wird, haben Darabos und Gusenbauer schon viel bewirkt - venceremos!
Wolfgang Jung, FPÖ-Mandatar, vom HNA kommend, meint in einer Aussendung: "Mein Mitleid mit Darabos hält sich zwar in Grenzen, aber wenn jetzt ein pensionierter Spitzenmandatar des ÖAAB mit besten Kontakten in die USA und selbst Drahtzieher der missglückten Reform nach vierjährigem Schweigen auf einmal besorgt ist, dann hinterlässt das bei ehrlichen Freunden des Bundesheeres einen bitteren Nachgeschmack. Intern wird vermutet, dass Darabos dessen lukrativen Beratervertrag nicht verlängert und sich so seinen Unmut zugezogen hat." Was der ARF natürlich unterschlägt.
Aussendung der ÖVP:
"Bundeskanzler Gusenbauer ist aufgefordert, klar zu stellen, ob die SPÖ zur Verteidigungsdoktrin steht oder nicht”, fordert ÖVP-Wehrsprecher Walter Murauer nach den gestrigen Aussagen von Verteidigungsminister Darabos in der “ZIB 2”. Dort hatte Darabos gemeint, dass er eine neue Doktrin schaffen wolle. „Die Verteidigungsdoktrin hält alle wichtigen Eckpunkte der österreichischen Verteidigungspolitik fest und sollte nicht leichtfertig in Frage gestellt werden – schon gar nicht vom Verteidigungsminister“, so Murauer. „Deshalb sind jetzt klare und eindeutige Worte des Bundeskanzlers nötig“, so der ÖVP-Wehrsprecher weiter. „Die ÖVP steht für die Neutralität, an der wir weiter festhalten werden.
Nach der gestrigen Kritik des Heeresreformkommissionsmitglieds General i.R., Alfred Schätz, an der Fortführung der Bundesheer-Reform durch Darabos fordert Murauer den Minister auf „dieVerunsicherung in der Bundesheer-Truppe zu beenden. Ich stimme Schätz voll zu: Es ist wirklich an der Zeit, Gas zu geben“. Kritik kommt von Murauer auch an den Aussagen von Darabos zu den USA und Russland: „Wir sind zwar nicht der 51. Bundesstaat der USA, aber wir sind auch keine Filiale von Moskau.“ Es ist zu befürchten, dass wir „als neutrales Land in diese Legislaturperiode gegangen sind und als Moskau-treu wieder herauskommen“."
Derlei wird genüßlich in den Medien zitiert und jene steirischen Schwarzen, die eine "Neutralitätsdebatte" wollen, gegen Vizekanzler Molterer ausgespielt (Kampfposter sind teils so übel drauf, dass sie Molterers Physiognomie angreifen). Herr Murauer und seine Loden-Konsorten sollten einmal einen Blick in die Verfassung werfen, auf die sie vereidigt sind, denn sie untergraben die Souveränität der Republik Österreich. Sie greifen das souveräne, dem Amtseid entsprechende Verhalten von Regierungsmitgliedern, die ihr Land verraten würden, ließen sie sich von einem anderen Staat einschüchtern, mit billigen Unterstellungen an.
Dabei ist es ganz einfach, wenn jemand, der österreichisch agiert und es wagt, ein in ganz Europa umstrittenes und abgelehntes Projekt der USA zu kritisieren, für sie ein Knecht Moskaus ist, sind sie selber Diener Washingtons und sollten ihr Mandat zurücklegen, um die Souveränität Österreichs nicht noch weiter zu untergraben. Als bekannt wurde, dass zwei in Österreich lebende Muslime von der CIA entführt wurden und die Frage aufkam, wie weit die Mithilfe des HNA dabei ging, wurde ein U-Ausschuss gefordert, den Murauer nicht für notwendig hielt, ebenso wenig eine stärkere Kontrolle unserer Dienste (HNA, Heeresabwehramt, Stapo).
Die Auftragskritiker sind wieder munter am Werken, etwa Andreas Unterberger (Wiener Zeitung), Michael Völker (Standard) und andere laut den Vorabmeldungen für morgen in der APA. Nun wirft man Molterer und der VP Chaos vor und Maulkorberlässe (weil die Perspektivengruppe nicht weiter an der Abschaffung der Neutralität basteln soll) oder greift die Regierung generell als schwach an, eben wegen der fehlenden Neutralitätsdebatte. Langsam fällt den Leuten ja auf, dass es ausnahmslos negative Kommentare zu Darabos und auch zur Neutralität gab, was die Verhältnisse in der Bevölkerung nicht wiedergibt. Fast, als würden die Journalisten von einem fernen Planeten eingeflogen und zu 100% identisch geklont....
Siee auch @ Ceiberweiber: In der 'Neutralitätsdebatte' geht es um ein freies Österreich.
Und so wird in der ÖVP-Perspektivengruppe online diskutiert.
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