Posts mit dem Label Putin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Putin werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

20.08.07

Das ist hierzulande STANDARD

"Globalisierung nach Kreml-Art - Putins geopolitische Imponiergesten gelten vor allem den Russen selbst" ein Kommentar von Josef Kirchengast im"Standard" vom 20.8.2007 ist beispielswiese STANDARD in Österreich: "Demonstrativ gelassen haben die USA auf die Mitteilung von Präsident Wladimir Putin reagiert, russische Langstreckenbomber seien ab sofort wieder ständig und auch außerhalb des eigenen Territoriums in der Luft. Dieser Schritt komme "nicht völlig überraschend", hieß es aus dem Weißen Haus lapidar. Man habe sehr gute Arbeitsbeziehungen mit den Russen.

Diese Äußerungen unterscheiden sich angenehm von der Kalten-Kriegs-Rhetorik, die sich nach der Rede Putins bei der Münchener Sicherheitstagung im Februar kontinuierlich aufgeschaukelt hatte und im Konflikt um die US-Raketenabwehrpläne in Europa ihre Fortsetzung fand. Inzwischen scheint man auch in Washington erkannt zu haben, dass das geopolitische Imponiergehabe, zu dem Moskau zurückgekehrt ist, sehr viel mit den bevorstehenden Parlamentswahlen (im Dezember) und vor allem mit den Präsidentschaftswahlen (im März) zu tun hat und dass man mit scharfen Reaktionen nur den Hardlinern in Russland in die Hände arbeiten würde. In Russland selbst ist das Projekt "Gelenkte Demokratie" weit fortgeschritten: mit weitgehend gleichgeschalteten Medien, einer Parteienlandschaft nach Kreml-Design, Kontrolle der ohnehin schwachen Opposition und der nur rudimentären Zivilgesellschaft, Aufbau einer Kreml-treuen Jugendorganisation und vielem anderen."

Hier nervöser, martialischer Putin (sein Pin Up-Angelfoto wurde von der "Kronen Zeitung" am 15.8. mit "Polit-Rambo" übertitelt), dort "gelassene" (geliebte?) US-Regierung - ganz so, als gäbe es keinerlei amerikanischen Provokationen, die über reine Worte längst hinausgehen. Als so keine konkreten "Raketenschild"-Pläne, keinen Zugriff auf Ressourcen in Zentralasien, keinen gesponserten Terrorismus in jenen Gebieten, wo es um Ressourcen geht. Wer gleichgeschaltete Medien sehen will, braucht die weite Reise nach Moskau nicht anzutreten, ist derlei doch auch hierzulande STANDARD.

Es hat in Österreich weniger mit den jeweils Regierenden zu tun, als manche gerne annehmen wollen, denn diese haben beispielsweise nichts von 9/11-Märchen oder von US-Militärinterventionen. Da lautet nämlich die beinhart durchgezogene Devise: verbreitet werden darf nur, was erwünscht ist (mit herzlichen Grüssen, Ihre US-Regierung?!). STANDARD ist etwa beim "Standard", CIA-unterstützte Putsche zu bejubeln (Christoph Prantner im Vall Venezuela, 2002, wie hat er wohl gelitten, als die Putschisten doch scheiterten) oder Guantanamo ganz toll zu finden (Hans Rauscher, bekam irgendeinen "Menschenrechtspreis" für seine journalistische Arbeit) und wahlweise Putin oder die EU medial heftig zu schelten, während nur Samtpfötchen gewisse US-Terrorkriege antasten.

Für Herrn Kirchengast ist STANDARD, dass nur eine Macht geopolitische Ambitionen haben darf, nämlich die USA, nicht aber die GUS. Also entweder man ist gegen geopolitisches Gehabe (was ich bevorzugen würde), oder man gesteht es allen zu. Es kann nicht zweierlei Mass für Staaten geben, was dort furchtbar ist, muss es auch hier sein und umgekehrt. "Dabei kommen Putin und seinen "silowiki", den starken Männern aus dem Geheimdienst- und Militärapparat, mehrere objektive Faktoren entgegen: die hohen Energiepreise (einschließlich der Abhängigkeit Europas von den russischen Importen), das Irak-Debakel der USA und, durch die Immobilien- und Börsenkrise verdeutlicht, Amerikas wachsende wirtschaftliche Probleme."

Jetzt sind diese (nur im Fall Russland) bösen Geheimdienstler also offenbar auch noch Schuld dran, wenn es in den USA durch die Politik der dortigen Banken eine Hypothekenkrise gibt - das ist der STANDARD von Kommentaren. Bezeichnenderweise warnt Kirchengast auch vor einem Auseinanderdividieren Europas (perfide von Putin versucht, eh klar, Ex-KGB) und plädiert für das Betonen gemeinsamer Interessen mit den USA ("Dazu kommen Themen wie der US-Raketenschirm und der künftige Status des Kosovo: Für Moskau sind sie in dieser Phase ein Geschenk des Himmels. Sie ermöglichen die Neuauflage eines Spiels, das der Kreml zu Sowjetzeiten virtuos beherrscht hat: Keile zwischen die westlichen Partner zu treiben, sei es zwischen die USA und die Europäer, sei es innerhalb Europas.").

Nachdem "uns" die Troubles am amerikanischen Immobilienmarkt auch so einiges kosten, nachdem "wir" Ländern, mit denen die USA Krieg zu führen belieben, Schulden erlassen müssen, nachdem auf unsere MitbürgerInnen Übergriffe der CIA stattfinden (gegen die sich die Regierungen leider nicht zu wehren wagen, obwohl sie dazu verpflichtet sind, Menschen zu schützen)? Diese Interessen sind so gemeinsam wie von Beutejäger und Beutetier, wo der Jäger den Bewegungsspielraum der Beute einschränkt, die vielleicht dank einer besser florierenden Wirtschaft ja wirklich ganz schön fett ist...

"Was ist mit der Globalisierung nach US-Art?" fragte ein Poster beim "Standard". "Das ist STANDARD", antwortete ich, und auch (sinngemäss & ergänzt):

STANDARD sind US-Kriege in Afghanistan und dem Irak (kommen Iran und Syrien als Nächstes?)
STANDARD sind Geheimgefängnisse und Folterflüge
STANDARD ist der Abbau von Bürgerrechten in den USA (und die völlige Ignoranz für Rechte der BürgerInnen jedes anderen Staates)
STANDARD ist Kohle ohne Ende für Militär, Geheimdienste, Rüstung
STANDARD sind Schulden ohne Ende für einfache AmerikanerInnen
STANDARD ist ein riesiges Handelsbilanzdefizit
STANDARD ist Druck auf all jene Staaten, die ihren Rohstoffhandel lieber in Euro abwickeln würden oder es sogar wagen
STANDARD sind Eingriffe in die Souveränität anderer Staaten via CIA

und so weiter....

Zum österreichischen STANDARD gehört auch, dass beim Ansprechen von Tabus ohne Ende gemauert wird - ratet mal, wieviele Reaktionen ich auf die auch an Medien und Journalistenvertretungen geschickten Texte im Blog und bei den CeiberWeibern zu CIA-Aktvitäten auch in Österreich, Menschenrechten, Bürgerrechten und der Duldung von deren Verletzung durch Regierungen bekommen habe?

Nun, international betrachtet schon einige - aus Österreich genau NULL.

Ich sagte also: CIA-Aktivitäten sind Tabu, die können machen, was sie wollen, es wird überall gemauert.

Die Nichtreaktion (= Mauern) bestätigt dies: Ja, CIA-Aktivitäten sind Tabu, die können machen, was sie wollen, es wird überall gemauert.

Frustrierend? Einerseits ja, andererseits - es ist eine von zwei möglichen Reaktionen, und da sie sich bisher bewährt hat, seit 1955 oder so, ist naheliegend, dass man auch so weitermacht. Kurzfristig erscheint es bequem, da alterprobt, aber langfristig - ob das wirklich klug ist?

Nun noch Neues bei den CeiberWeibern:

Die 9/11 Märchen des "Spiegel" haben nun eine dritte Folge. (Folge 1 & 2 sollten vorher gelesen werden, wenn du, liebe/r LeserIn, dies noch nicht getan hast).

& ein neuer Webtipp: seit kurzem gibt es auch Architects & Engineers for 9/11 Truth mit einer informativen Webseite, auf der bspw. in einer Slideshow viele Videos und Fotos zur Frage von WTC 1, 2 & 7 zu sehen sind.

Was ganz anderes bei uns: "Wenn Väter lieben" ist ein Buch über Tierväter von Jeffrey Masson und absolut lesenswert. Zweibeinige Väter können darin so manches lernen :-)

@ Venezuela: Videotipp "The Revolution will not be televised", von einem irischen Team, das zufällig während des Putsches filmte....

PS: Vorabmeldung zur "Presse" vom 21.8.2007, Kommentar "Russische Kraftmeierei und reale Schwäche" von Christian Ultsch, der sich wunderschön mit Kirchengast ergänzt bzw. das Spiel fortsetzt: "Seit der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar dieses Jahres lässt Präsident Wladimir Putin kaum eine Gelegenheit aus, sich mit dem Westen anzulegen. Zunächst warf er den Amerikanern polternd vor, ein neues konfrontatives Wettrüsten loszutreten, weil sie in Polen und Tschechien zehn Raketen für ihr geplantes Raketenabwehrsystem stationieren wollen. Ein angesichts des russischen Abschreckungspotenzials lächerlich überdimensionierter Vorwurf, doch in Europa fanden sich ausreichend Besorgte, die Putins Argumente aufgriffen."

Merke: man hat als VertreterIn Europas nicht eigenständig zu denken, sondern sich von Amerika lenken zu lassen.

"Das alte russische Spiel, Europa zu teilen, funktionierte prächtig. Der Kremlherr trieb es lustvoll weiter, schürte antiamerikanische Ressentiments. Mit großer Geste kündigte er an, aus dem KSE-Vertrag auszusteigen, einer im Grunde obsoleten, weil erfüllten Vereinbarung zur Abrüstung konventioneller Streitkräfte in Europa. Wieder fingen die Europäer an zu bibbern, als sei ein neuer Kalter Krieg ausgebrochen. Gefröstelt hatte es sie schon vorher, als Moskau der Ukraine das Gas abdrehte. Mit schreckgeweiteten Augen realisierte nun auch eine breitere Öffentlichkeit in Europa ihre Abhängigkeit von russischen Energielieferungen. Mit allem, was Putin auf außenpolitischem, wirtschaftlichem oder militärischem Feld tut, will er Stärke demonstrieren."

Das "Bibbern" der Europäer vor den USA (das vielleicht auch falsch verstandene Solidarität ist) wird dadurch negiert, obwohl es die CIA-Affäre erst möglich machte und Pate bei den letzten US-Militärinterventionen stand, vom Kosovo 1999 bis zum Irak 2003 (wobei auch der Irak 1991 durch Europa mitermöglicht wurde....).

Wer kommt als Nächstes? Ein paar Medien haben wir ja noch - aber viel Auswahl bleibt nicht, wo am 22.8.2007 eine weitere Runde Europa in die Arme der USA prügeln stattfinden kann...

23.05.07

Putin in Wien / Trendstories gegen Frauen

1. Seit Mittag ist der russische Präsident Putin in Wien - zwar wird auch in der Innenstadt abgesperrt, dennoch merkt man wenig, wenn man nicht gerade über Gegenden stolpert, in denen Polizei ist. Der Bush-Besuch letztes Jahr war präsenter, weil alle was von weiträumigen Abriegelungen mitbekamen. Und es gab Demos und andere Gegenveranstaltungen, während sich der Protest diesmal auf von den Parlamentsgrünen und dann auch von den Wiener Grünen organisierte Aktionen beschränkte. Sie waren sozusagen umgekehrte Jubelperser - aber man kann auch ironisch anmerken, dass sie damit nur zeigten, dass Österreich eine Demokratie ist, wo man so einfach demonstrieren kann (im Gegensatz zur GUS, wie sie meinen).

Manches, was an Drumherum berichtet wird, war bei Bush wohl auch nicht anders: das Hotel eine fürstliche Unterkunft, das Bankett ebenfalls an frühere Zeiten erinnernd, und wie Bush reiste Putin nicht in der Economy Class, sondern mit eigenem Flugzeug an. Von Wien - und davon, dass diese Stadt von Menschen bewohnt wird - dürfte Putin mehr gesehen haben als Bush. Das Besuchsprogramm umfaßte die üblichen geschichtsträchtigen Innenstadtbereiche (derlei wird offenbar nach den Wünschen der Gäste immer wieder leicht modifiziert). Das Fernsehen zeigte mehrmals Putin in der Hofreitschule und erklärte am Abend schließlich, dass die Putins selbst Pferde haben (allerdings Araber aus Russland und aus dem Nahen Osten).

Im Vorfeld wurde kritisiert, dass man Putin nicht einfach so mit nicht zuvor eingereichten Fragen interviewen kann (weil das z.B. bei Bush ohne weiteres möglich ist?!). Dann gab es eine Pressekonferenz (Putin und Bundespräsident Fischer), wo österreichische und russische Medienleute jeweils drei Fragen stellen konnten. Hiesige konzentrierten sich auf Menschenrechte und ernteten den Hinweis, dass auch Österreich vom Gerichtshof für Menschenrechte wegen Polizeimethoden im Umgang mit Asylwerbern kritisiert werde, es daher unfair sei, jede Verfehlung von Beamten einem Land pauschal anzulasten (jetzt mal sinngemäß gesagt). Naja, wie wäre es, wenn Gusenbauer zum "Folterkanzler" würde, weil unter den acht Millionen Einwohnern Polizisten sind, die nichts dabei finden, Asylwerber unabsichtlich zu ersticken oder die sie so sehr prügeln, dass von Folter gesprochen werden kann?

Erst recht kann in einem Land mit mehr als 20 mal so vielen EinwohnerInnen nicht absolut alles dem Oberhaupt persönlich angelastet werden, als ob dieses eine böse Anordnung nach der anderen träfe und dann reihenweise Menschen sterben oder verhaftet würden. Freilich muss kritisiert werden, wenn nach dem Bekanntwerden von Vorfällen nichts unternommen wird - aber Abwiegeln, Wegschauen, Polizei verteidigen ist durchaus auch eine "westliche Tugend". Eine weitere Gemeinsamkeit zeigen Bilder von Verhandlungen zwischen heimischen Wirtschaftsbossen und russischen Oligarchen: die Geschäftswelt ist eine Männerwelt, Frauen fehlen auf dieser Ebene vollkommen....

Somit sind wir bei 2.: Jetzt ist erst Mitte der Woche, und schon wurde ich (gemeinsam mit vielen anderen Frauen) zuerst zur radikalen Kindergegnerin erklärt und dann zur verhärmten, frustrierten Feministin. Das "Profil" (21.5.2007) hat auf dem Titel die "Späten Mütter", prügelt im dazugehörigen Artikel aber immer wieder kinderlose Frauen (die warten ja so lange, dass es zu spät ist für späte Mutterschaft):

Diese werden in drei "Typen" /Schubladen eingeteilt: die radikalen Kindergegnerinnen, die zu lange Zögernden und Frauen, die aufgrund von Lebenskrisen kinderlos bleiben. Schwangerschaft ist also der weibliche Normalfall (auch weil es nicht zur Norm des psychisch gesunden Menschen = Mannes gehört?), und wer diesen nie erreicht hat, der droht, so ein zitierter Experte, eine große Depression zwischen 40 und 50. Ein Stück weit hab' ich nun schon in dieser Altersgruppe zurückgelegt, aber die Depression hat sich noch nicht eingestellt (vielleicht mit der Menopause, wenn ich nicht immer dann die Tage kriege, wenn soooo schönes Badewetter ist? :-)

Weiteres zum Profil-Artikel und die CeiberWeiber-Anmerkungen hier nachzulesen - es sei aber noch darauf verwiesen, dass nur kinderlosen Frauen unterstellt wird, ein Nicht-Sein impliziere radikale Gegnerschaft. Nachdem ich mich weder für das Modell Lebenskrise noch die Strategie Zögern so recht erwärmen kann, bekommt das Nichtbedürfnis nach Nachwuchs also das Label radikale Kindergegnerinnenschaft. Zwar würde ich beispielsweise die Tatsache, keine Kanarienvögel zu haben, nicht als radikale Kanarienvogelgegnerschaft interpretieren (eher als Vogelfreundlichkeit, da sie ein gefundenes Fressen für die Katzen wären) und meinen Wohnsitz Wien nicht als radikale Grazgegnerschaft (ich lebe nicht mehr in der steirischen Hauptstadt), aber bei Kindern und weiblichen Geschlechtsmerkmalen ist alles ganz anders.

Vermutlich müssen sich die Mütter erwachsener Kinder bald auch als radikale Kindergegnerinnen einstufen lassen, wenn sie nicht bereit sind: a) spät nochmal zu gebären und b) den Nachwuchs ihrer Töchter zu hüten. Von Männern ist in diesem Kontext natürlich nie die Rede - die könnten sogar gut getarnt und dauerhaft unerkannt radikale Kindergegner sein, ohne dass es jemand merkt, reicht doch eine gut platzierte Samenspende und eine Partnerin, die nicht verhütet. Der nächste Hammer ist eine "Falter"-Story über einen angeblich neuen Feminismus (23.5.2007), wo bereits das Titelbild u.a. mit der Zeichnung eines Frauenhinterns mit Strapsen Schlimmes erwarten läßt.

Im Blatt schreibt dann Sybille Hamann, die unverständlicherweise an einem "Buch über die Frauenfrage" arbeitet (für die Lager und Altpapiercontainer oder als Trost für Eva Herman?): Wie eine Feministin ausschaut, weiß jeder. Streichholzfrisur, Henna, Walleröcke aus den Achtzigern, flache Schuhe. Redet zu viel und immer dasselbe. Humorlos, penetrant, mühsam, nervt. Definitiv unsexy. Meistens ein paar Jahre zu alt. Wahrscheinlich neidig, weil alle anderen einen Mann haben, bloß sie hat keinen abgekriegt. Eigentlich seltsam, wie allgegenwärtig das Klischeebild von der verhärmten, frustrierten Feministin seit dreißig Jahren ist – ohne dass man ein Exemplar der Spezies oft zu Gesicht bekäme. Nicht einmal Alice Schwarzer, die Oberhexe, hält, was ihr Ruf verspricht. Kaum erlebt man die aus der Nähe, ist man baff: Da steht eine sprühende, schlagfertige Frau, die schon einiges erlebt hat, sicher viel Spaß hat, schöner ist als die meisten ihrer Alterskohorte und gern auch mal in die Rolle der Ulknudel kippt. Flache Schuhe: Ja. Aber verhärmt? Nicht wirklich."

So in dem Stil gibts dann noch einiges, und Hamann erweist sich als unfähig, jenseits des Aufzählens von Klischees kreativ zu sein. Was irgendwie noch positiv klingt, ist dann eine Zusammenfassung von Alice Schwarzers neuestem Buch (Hamann denkt also nicht selber feministisch, sondern stellt Männersicht an den Anfang, ohne sie je in Frage zu stellen). Mehr dazu in einem Kommentar bei den CeiberWeibern - aber sehen wir uns trotzdem die Klischeeladung auch hier nochmal an: Streichholzfrisur, Henna, Walleröcke aus den Achtzigern, flache Schuhe. Redet zu viel und immer dasselbe. Humorlos, penetrant, mühsam, nervt. Definitiv unsexy. Meistens ein paar Jahre zu alt. Wahrscheinlich neidig, weil alle anderen einen Mann haben, bloß sie hat keinen abgekriegt. Verhärmte, frustrierte Feministin.

Streichholzfrisur?
- Lange Haare, rötlichbraun mit blonden Strähnen (von Natur aus so, auch ein paar graue Strähnen sind dabei) Henna? siehe Frisur. Walleröcke? Hosen, manchmal Jeans. Aus den Achtzigern? Vielleicht ein paar Bücher, ja auch feministische. Flache Schuhe? Welcher Mann fährt mit High Heels Rad? Eben. Redet zu viel und immer dasselbe? Redet auf jeden Fall keine Sekunde mehr als nötig mit mühsamen, penetranten, humorlosen, nervenden und daher unsexy Typen, die meistens ein paar Jahre zu alt und wahrscheinlich neidig sind, dass viele Frauen mit ihrer Zeit besseres anzufangen wissen, als sich mit mühsamen, penetranten, humorlosen, nervenden und daher unsexy Typen abzugeben.

Weniger verblümt gesagt: Antifeministen sind langweilige Saftsäcke mit zu wenig Haaren auf dem Kopf und zu viel Ringen um den Bauch, die an Selbstüberschätzung leiden und meinen, sie selbst seinen ein Geschenk Gottes an Frauen Mitte 20 und überhaupt ganz brillant beispielsweise als Journalisten. Ja, eigentlich müßte ein Kommentar zu Sexismus in Medien so beginnen, statt gleich die Unverfrorenheiten zu zitieren, mit denen frau sich auseinandersetzen muss. Damit klargestellt ist, dass vollkommen irrelevant ist, was irgendwelche Saftsäcke in Auftrag geben, die ja doch nur kaschieren wollen, wie verhärmt und frustriert sie sind....